Heidelberger Bluttest-Skandal

Es wird noch ermittelt

Oberbürgermeister Würzner in Sorge um den Ruf Heidelbergs

29.04.2019 UPDATE: 30.04.2019 15:00 Uhr 56 Sekunden
Der neue Bluttest für die Früherkennung von Brustkrebs entwickelte sich zum Skandal. Foto: Labor/Universitätsklinikum Heidelberg

Heidelberg. (sös/we/dns) Zweieinhalb Wochen, nachdem die RNZ erstmals über einen möglichen Verdacht auf Insiderhandel an der Börse in Shenzhen in Zusammenhang mit dem Heidelberger Bluttest zur Brustkrebsfrüherkennung berichtet hat, forscht die Staatsanwaltschaft immer noch. Auf RNZ-Anfrage hieß es: "Es gibt noch keine neuen Erkenntnisse." Mittlerweile fragen auch zahlreiche bundesweite Medien bei der Mannheimer Staatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität nach - doch die Behörde will den Komplex erst gründlich erforschen, bevor sie an die Öffentlichkeit geht. Es gab in zeitlicher Nähe zu (auch intern) guten Nachrichten auffällige Bewegungen im Aktienkurs einer Firma, die den Bluttest in China vermarkten sollte.

Oberbürgermeister Eckart Würzner zeigte sich am Montag in Sorge um den Ruf Heidelbergs. Seit öffentlich über die fragwürdige PR-Kampagne für den Brustkrebs-Bluttest diskutiert werde, müsse er sich häufig die Frage anhören: "Was ist denn bei Euch los?" "Das darf absolut nicht passieren an so einem Klinikum", sagte Würzner. Der Wirbel habe die herausragenden medizinischen Leistungen des Hauses in den Hintergrund gedrängt. Er hoffe, dass die externe Expertenkommission diesen "äußerst kritischen" Vorgang aufkläre.

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Hart gerungen wurde am Montag offenbar um die Zukunft der Bluttest-Firma HeiScreen. Auf der Gesellschafterversammlung sollte eine unternehmerische Trennung der Uniklinik-Tochter "Technology Transfer Heidelberg" (TTH) und der "MammaScreen Beteiligungs GmbH" von Unternehmer Jürgen Harder diskutiert werden. Irmtraud Gürkan, kaufmännische Direktorin des Uniklinikums, hatte im RNZ-Interview betont, der Vorstand versuche, "zeitnah zu einer Lösung zu kommen, wie wir unsere Zusammenarbeit beenden können".

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