Heidelberg

OEG im Schülerverkehr ist "die reinste Sardinenbüchse"

Leserin beklagt Enge in den Bahnen der RNV-Linie 5

23.09.2020 UPDATE: 24.09.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden
Foto: dpa

Heidelberg. (cab) Nicht nur die Busse sind seit Beginn des Schuljahres voller geworden, sondern auch die Straßenbahnen. Und das in Corona-Zeiten. Für Rita Niemann-Geiger aus Neuenheim ist die Situation in der Linie 5 der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) inzwischen so "unhaltbar", dass sie der RNZ geschrieben hat. Die Schulen hätten Corona-Konzepte erarbeitet, die durch den Nahverkehr "konterkariert" würden.

Niemann-Geiger pendelt morgens mit der Linie 5 nach Weinheim und steigt in der Brückenstraße ein. Rückblickend sagt sie, dass sich der Nahverkehr "im Großen und Ganzen" gut auf die Pandemie-Gefahren eingestellt habe. Aber: "Das ist jetzt leider völlig anders." Seit Schulbeginn sei die Bahn um 6.48 Uhr täglich "die reinste Sardinenbüchse". Der RNV habe sie schon vorgeschlagen, zu Stoßzeiten wieder Zugverbände, also zwei gekoppelte Bahnen, einzusetzen.

Das sei nicht so einfach, seufzt RNV-Sprecher Moritz Feier am Telefon. Er kennt das Problem. Rita Niemann-Geiger ist nicht die einzige, die sich schon beschwert hat. "Und wir können auch nachvollziehen, dass volle Fahrzeuge in Zeiten von Corona für viele Menschen beunruhigend wirken." Aber die Kapazitäten seien eben endlich – vor allem bei den Bahnen.

Gerade auf der Linie 5 habe die RNV zu Schulbeginn alle Bahnen eingesetzt, die verfügbar gewesen seien. Auch Doppelzüge. Grundsätzlich sei die Situation zwischen Heidelberg und Weinheim für das Verkehrsunternehmen aber "sehr anspruchsvoll". Pendler- und Schülerströme würden zwischen Heidelberg und Schriesheim sowie Schriesheim und Weinheim in jeweils beiden Richtungen fließen. Zwar arbeite man an einer "bedarfsgerechten Anpassung" einzelner Fahrten. Setze man aber zusätzliche Züge auf der Linie 5 ein, würden diese an anderer Stelle fehlen. Außerdem sei das ein technisches Problem. Nicht alle Züge im Fuhrpark können auf den Gleisen der Linie 5 fahren.

Bei vollen Schulbussen kann die RNV leichter nachbessern und zusätzliche Fahrten von Subunternehmen einkaufen – wie jetzt geschehen. Seit Montag fährt der Bus der Linie 33 morgens im Zeitraum zwischen 6.45 und 7.15 Uhr ab Emmertsgrund Endstelle zwei Mal zusätzlich. Zudem gibt es eine weitere Fahrt der Linie 29 ab der Haltestelle Im Eichwald, im Zeitfenster zwischen 7 und 7.30 Uhr.

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