Nur eine Sirene löste am Warntag nicht aus (Update)
Die Stadt ist weitgehend zufrieden mit Probewarnung. Rückmeldungen zur Wahrnehmbarkeit noch möglich.

Heidelberg. (RNZ) Die Testung des neuen Heidelberger Sirenennetzes im Rahmen des bundesweiten Warntags am Donnerstag lief weitgehend erfolgreich. Das teilt die Stadt mit. Bis auf einen Standort (Rohrbach Süd) haben nach ersten Erkenntnissen alle Sirenen im Heidelberger Stadtgebiet ausgelöst. Die Feuerwehr und das Fachunternehmen, das das Sirenennetz im Auftrag der Stadt installiert hat, würden der Ursache für das Nicht-Auslösen dieser Sirene nun auf den Grund gehen, hieß es. In den ersten beiden Stunden nach der Probewarnung gingen bereits rund 270 Rückmeldungen von Bürgern zur Wahrnehmbarkeit der Sirenen im Stadtgebiet über das städtische Online-Formular ein.
"Wir haben viele Hinweise von Menschen erhalten, die die neuen Sirenen im Stadtgebiet gut und laut wahrgenommen haben", resümierte Feuerwehrleiter Heiko Holler. Natürlich gab es auch Rückmeldungen, wonach das Sirenensignal eher leise oder auch gar nicht hörbar gewesen sei. "Das ist ganz normal, und deswegen testen wir das neue System auch umfangreich, um mögliche Schwachstellen zu ermitteln und das Warnsystem zu optimieren", kündigte Holler an. Die Wahrnehmung hänge außerdem stark von Faktoren wie dem Standort, dem Aufenthaltsort – im Haus oder im Freien – sowie Umgebungsgeräuschen ab. Die Rückmeldungen würden im nächsten Schritt ausgewertet, um ein umfassendes Bild zu erhalten.
Rückmeldungen zur Wahrnehmbarkeit der Sirenen im Stadtgebiet sind noch bis einschließlich Sonntag, 22. September, online unter www.heidelberg.de/sirenen möglich. Ergänzend zu den neuen Sirenen hat die Stadt Heidelberg am bundesweiten Warntag noch Probewarnungen über die städtischen Social-Media-Kanäle und die städtische Homepage veröffentlicht. Zudem wurde bundesweit über die Technik Cell Broadcast direkt auf das Smartphone gewarnt, sowie über die Warn-Apps Nina und Katwarn, digitale Informationstafeln und Medien.
Update: Donnerstag, 12. September 2024, 20.18 Uhr
Großer Sirenen-Probealarm am 12. September
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Heidelberg. (jola) Das städtische Sirenennetz ist startklar und wird zum bundesweiten Warntag am Donnerstag, 12. September, der ersten Feuerprobe unterzogen. Gegen 11 Uhr wird im Stadtgebiet für eine Minute ein auf- und abschwellender Heulton zu hören sein, um 11.45 Uhr folgt die Entwarnung mit einem einminütigen Dauerton. Im Nachgang können die Bürger über das Internet eine Rückmeldung dazu geben, wie sie die Warnung wahrgenommen haben.
"Das hochmoderne Sirenennetz erhöht die Sicherheit in Heidelberg maßgeblich", freut sich Oberbürgermeister Eckart Würzner. 25 elektronische Hochleistungssirenen reichen künftig für das gesamte bewohnte Stadtgebiet aus. Bis in die 1990er-Jahre gab es in Heidelberg noch 95 mechanische Sirenen, die nach dem Ende des Kalten Krieges – wie in vielen anderen Städten – zurückgebaut wurden.

Im Februar 2022 entschied der Gemeinderat, wieder ein Sirenennetz aufzubauen, nachdem bereits 2019 erste Forderungen danach laut wurden, als blaues Wasser aus Wasserhähnen floss und für erhebliche Verunsicherung sorgte. Schon damals fing die Stadt unter Federführung der Feuerwehr mit der Planung des Wiederaufbaus des Netzes an.
Auch die Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 erhöhte nochmals den Druck, doch eine große Nachfrage und Lieferprobleme bei den zwei Sirenenherstellern warfen den Zeitplan der Stadt um, die gerne bereits 2022 fertig geworden wäre.
Die Sirenen werden künftig zur Alarmierung in besonders schweren Gefahrensituationen aktiviert – etwa bei Großbränden, Hochwasser oder einer Bombenentschärfung. Wer sie künftig hört, sollte sich über die Warn-Apps "Nina" und "Katwarn", die städtische Internetseite www.heidelberg.de, das Radio und weitere Informationskanäle informieren.
Ein Vorteil des modernen Sirenennetzes: Wenn eine Gefahr nur Teile der Stadt umfasst, können auch nur einzelne Sirenen ausgelöst werden. Und selbst bei einem Stromausfall können sie noch bis zu 20 Tage oder acht weitere Alarmierungen in Betrieb bleiben.
Feuerwehr-Chef Heiko Holler plädiert zum Warntag an die Heidelberger: "Helfen Sie mit, unser Warnsystem für den Ernstfall zu optimieren!" Rückmeldungen zur Wahrnehmbarkeit der Sirenen können die Bürger ab dem Warntag im Internet unter www.heidelberg.de/sirenen geben, indem sie ein Formular ausfüllen. Das neue Sirenennetz hat 535.000 Euro gekostet, 175.750 Euro übernimmt der Bund.