Neues Buch über die Geschichte des Sozialistischen Patientenkollektivs Heidelberg
Vorstellung am Freitag in der Neuen Universität - "Wir wollten ins Verderben rennen"

Christian Pross. Foto: privat
Heidelberg. (RNZ) Der Autor Christian Pross stellt am Freitag, 4. November, in der Neuen Universität, Grabengasse 3, sein neues Buch "Wir wollten ins Verderben rennen" über die Geschichte des Sozialistischen Patientenkollektivs (SPK) in Heidelberg im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung vor. Im Hörsaal 13 diskutieren von 18 bis 20 Uhr Zeitzeugen, darunter zwei ehemalige SPK-Patientinnen, der damalige Leiter der Psychiatrischen Poliklinik, Helmut Kretz, und Christian Wolff, der Anfang der 1970er Jahre studentisches Mitglied im Kleinen Senat der Universität war.
Pross, der als Medizinstudent zwischen Rektorat und Kollektiv vermittelte, behandelt das SPK in seinem Buch als komplexes, dramatisches und erinnerungswürdiges Phänomen der Psychiatriegeschichte und der 68er-Bewegung. Das SPK existierte nur von Ende Februar 1970 bis Mitte Juli 1971 und entstand aus dem Protest einer Patientengruppe gegen die Entlassung ihres Arztes Wolfgang Huber.
Nach der Aushandlung eines Kompromisses gestattete die Universitätsleitung eine Weiterführung der Gruppentherapie in Räumen außerhalb der Klinik. In den folgenden Monaten wuchs das Kollektiv auf mehrere hundert Personen an. Das SPK selbst bezeichnete sich gern als "erste Patientenselbstorganisation in der BRD und in der Welt", galt aber auch als Kaderschmiede der Roten Armee Fraktion (RAF).
Info: Wer an der Buchvorstellung teilnehmen möchte, kann sich per E-Mail unter info@psychiatrie-verlag.de anmelden.