Neue Erlenweghalle: Am Raum soll doch nicht gespart werden

Der Bau der neuen Erlenweghalle soll im Mai beginnen - Die Suche nach Einsparpotenzial soll nicht zulasten des Raumprogramms gehen

05.02.2015 UPDATE: 06.02.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Die alte Sporthalle der TSG Rohrbach wurde in den 1960er Jahren gebaut, im August 2014 wurde sie abgerissen, um Platz für einen Neubau zu machen. Der Spatenstich für das Projekt soll im Mai erfolgen. Foto: TSG Rohrbach

Von Steffen Blatt

Wie geht es weiter mit dem Bau der neuen Erlenweghalle? Thomas Müller, der Vorsitzende der TSG Rohrbach, hatte beim Neujahrsempfang seines Vereins davor gewarnt, die Pläne zusammenzustreichen, weil der Bau 300.000 Euro teurer wird als angenommen. Da war die Rede davon, dass eine der Hallen einfach ein Stück kleiner werden solle, was Müller mit einem "Finger weg" quittierte. Doch mittlerweile haben sich die Wogen geglättet - denn niemand will das Raumprogramm kappen.

Dass die alte Sporthalle am Erlenweg, die in den 1960er Jahren gebaut wurde, durch einen Neubau ersetzt werden soll, hat der Gemeinderat schon im Dezember 2012 entschieden. Ursprünglich wollte die TSG den Neubau selbst in Auftrag geben, die Gesamtkosten werden auf rund sieben Millionen Euro geschätzt. Den Großteil stellt die Stadt als Zuschuss zur Verfügung, die TSG steuert über einen Bankkredit knapp eine Million Euro bei.

Doch diese Konstruktion rief Bedenken des Rechtsamtes hervor: Denn bei einem so großen städtischen Zuschuss hätte das Projekt - trotz der privaten Bauherrenschaft der TSG - quasi als öffentliches Vorhaben behandelt werden müssen, inklusive der strengen Vorgaben für Vergabe und den Passivhausstandard. Darum einigte man sich, dass die Stadt das Ganze gleich selbst übernimmt. Wie beim Neubau des Theaters wurde die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) zur Bauherrin, so wurde es am 10. April 2014 vom Gemeinderat beschlossen.

Damit war auch die ursprüngliche Planung der TSG hinfällig, die ein dreistöckiges Gebäude vorgesehen hatte. Durch den Passivhaus-Standard wurde der Bau nun eingeschossig und nahm dafür mehr Fläche ein. Vier Baufirmen wurden gebeten, Angebote als Generalunternehmer abzugeben, die Züblin AG reichte das günstigste ein - das aber um 300.000 Euro über den geplanten Baukosten lag. Trotzdem vergab der Gemeinderat am 18. Dezember 2014 den Auftrag an Züblin.

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"Eine Überschreitung ist bei einem solchen Projekt ganz normal", sagt Gert Bartmann, der Leiter des städtischen Sportamtes. In solchen Fällen suchen die Beteiligten üblicherweise nach Einsparpotenzialen. Zum ersten Mal saßen TSG, Stadtverwaltung, Züblin und GGH am 19. Januar 2015 zusammen - und bei diesem Treffen kam es offenbar zu Missverständnissen, die Müller beim Neujahrsempfang sechs Tage später zu seiner Rede veranlassten.

Nach einer weiteren Sitzung, die vorgestern stattfand, sieht es nun nicht mehr so dramatisch aus. "Wir werden das Raumprogramm nicht ändern, eine Verkleinerung einer Halle wird es nicht geben", stellt Bartmann klar. Das ist nun auch bei der TSG so angekommen. "Beim ersten Treffen kam das nicht so rüber", sagt Müller. Stattdessen will man bei anderen Posten einsparen, etwa bei der Beleuchtung oder der Fassadengestaltung. Bartmann hofft zudem auf Zuschüsse aus einem Sportstättenprogramm des Landes, um das Kostendefizit zu reduzieren.

Ort des Geschehens

Sollte am Ende immer noch Geld benötigt werden, könne man auch über ein zinsloses Darlehen für die TSG reden. Denn bei den Banken hat der Verein seinen Kreditrahmen mit seinem Anteil bereits ausgeschöpft. Am jetzt geplanten Baubeginn hält Bartmann weiter fest: Im Mai soll der erste Spatenstich erfolgen.

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