In Handschuhsheim wird ab Freitag wieder gefeiert
Kerwe ist dieses Jahr einen Tag länger als sonst. Zum 100. Mal gibt es den Lindentanz.

In und vor der Tiefburg wird gefeiert. Archivfoto: Katzenberger-Ruf
Heidelberg. (shy) Heidelbergs nördlichster Stadtteil ist in Feierlaune – nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause gibt es wieder eine Kerwe und die dauert in diesem Jahr sogar einen Tag länger als üblich. Von Freitag, 17. Juni, bis Montag, 20. Juni, wird in Handschuhsheim gefeiert. "Die schönste Veranstaltung nach der Kerwe", wie Stadtteilsvereinsvorsitzender Gerhard Genthner sie bezeichnete, fand diesmal auch wieder statt – traditionell vor der Kerwe. Vor Kurzem hatte der Stadtteilverein Vertreter sämtlicher Vereine, die die Kerwe mit ausrichten und alle 23 Autoren, die das diesjährige Jahrbuch des Stadtteilvereins mit ihren Beiträgen bereichert haben, in den Keller der Tiefburg eingeladen.
Dort hatten einerseits die Autoren Gelegenheit, ihre Jahrbuchbeiträge vorzustellen und die Vereine durften berichten, was sie zur Kerwe geplant haben. Außerdem zu Gast war Manuel Bretschi, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Schriesheim, denn traditionell werden an diesem Abend auch die regionalen Weine verkostet, die bei der Kerwe ausgeschenkt werden. Mit denen kennt sich Bretschi bestens aus und teilte sein Wissen überaus unterhaltsam mit den Gästen.
Orchesterverein, GV Thalia, Schützengilde, Judoclub, Stadtteilverein, DJK Handschuhsheim, DRK, Pro Rugby Hendesse und TSV Fußball werden die Kerwe gemeinsam in der Tiefburg, dem Schlösselhof, der Bäumengasse, der Dossenheimer Landstraße und in der Oberen Kirchgasse ausrichten. Einerseits freuen sich alle, dass das Fest in diesem Jahr ausnahmsweise bereits am Freitag beginnt. Allerdings wurde auch deutlich, dass es eine große Herausforderung ist, die Bewirtung vier Tage lang allein mit Ehrenamtlichen zu schultern.

Peter Mutschler, Vorsitzender des Judoclubs, berichtete, dass ein "junges Vereinsmitglied" den Vorschlag der verlängerten Kerwe gemacht habe. "Der eine oder andere Verein hat ein bisschen geschluckt. Schon drei Tage Kerwe sind sehr anstrengend", gab Mutschler zu. Aber dafür habe es eben zwei Jahre lang gar keine Kerwe gegeben. Jürgen Grieser, stellvertretender Vorsitzender vom Stadtteilverein, bedankte sich deshalb ganz besonders bei den Vereinen, dass sie in diesem Jahr wieder alle dabei sind. "Und ob wir das mit den vier Tagen nächstes Jahr wieder machen, das sehen wir dann", sagte er.
An den Traditionen wird im Übrigen nicht gerüttelt. Auch wenn am Freitag, 17. Juni, bereits um 18 Uhr alle Straßenwirtschaften öffnen und es in der Tiefburg Musik geben wird, findet die offizielle Eröffnung der Kerwe wie gewohnt erst am Samstag, 18. Juni, um 18.30 Uhr in der Tiefburg statt. Für die Kinder ist der wichtigste Termin etwas früher – bereits am Samstagnachmittag, um 16 Uhr. Dann werden die Fahrgeschäfte und Schaustellerbetriebe eröffnet und alle Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre haben die Gelegenheit, sich Chips für Freifahrten zu ergattern.
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Weitere Höhepunkte im Programm sind der Lindentanz am Lindenplatz, am Sonntag, 19. Juni, um 14 Uhr, der in diesem Jahr zum 100. Mal aufgeführt wird. Auch der Seniorennachmittag am Montag, 20. Juni, findet wieder statt. Der Stadtteilverein lädt um 15 Uhr alle Handschuhsheimer Bürger ab 60 Jahre zum "Hendsemer Nachmittag" in den Hof der Tiefburg ein.