Heidelberger Radwegenetz: Der große Wurf dauert noch
Alexander Thewalt vom städtischen Amt für Verkehrsmanagement setzt zunächst mal auf kleine Verbesserungen.
hö. Dass Heidelberg bei der Rad-Studie einen Platz abrutscht, nimmt Alexander Thewalt, der Leiter des Amts für Verkehrsmanagement, nicht tragisch: "Rein statistisch stehen wir eher besser da." Vor allem das Klima unter den Verkehrsteilnehmern sei besser geworden, findet Thewalt - was er auf die Aktion "Radkultur" zurückführt, die mittlerweile ins dritte Jahr geht. Schwerpunkte bei der "Radkultur" sind gegenseitige Rücksichtnahme und Sicherheit im Radverkehr. Im letzten Jahr gab es nicht "die großen Knaller" (Thewalt), sondern eher kleine Verbesserungen - wie beispielsweise eine neue Querung am Arbeitsamt (Weststadt) oder einen neuen Schutzstreifen am Karlstor.
Heidelberg hat weiterhin Großes im Radnetz vor, aber das dauert noch: Kernpunkt ist die bessere Anbindung der Bahnstadt und des Neuenheimer Feldes. Dafür soll eine neue Radbrücke über den Neckar gebaut werden. Im anstehenden Doppelhaushalt sind 175 000 Euro für einen Planungswettbewerb eingestellt, die Abstimmung mit dem Wasserschifffahrtsamt läuft. Mit einem Baubeginn ist frühestens 2018 zu rechnen. Ähnlich ist auch der Zeitraum für die zwei neuen Brücken von der Bahnstadt über die Gleise. Die eine soll den neuen Stadtteil von der Eppelheimer Straße an die Gneisenaustraße anbinden, die andere an den Bahnhof. Beide Brücken werden bereits geplant, es gibt auch vom Land eine Fördermittelzusage - wenn auch noch keinen konkreten Baubeginn.
Ansonsten setzt Thewalt auf schrittweise Verbesserungen: So soll es am Adenauerplatz in der Rohrbacher Straße eine durchgehende Nord-Süd-Verbindung geben, in Angriff genommen wird das mit dem Umbau der Kurfürstenanlage ab Sommer. Geplant ist auch eine eigene Radspur von der Ebert- in die Kurfürstenanlage, "um aus der Plöck den schnellen Radverkehr herauszunehmen" (Thewalt). Besser wird auch die Verbindung von Neuenheim zum Campus: Unter der Ernst-Walz-Brücke wird ein Radweg mit Beleuchtung eingerichtet, damit man nicht mehr die Berliner Straße queren muss.