Heidelberg

Grüne verärgern mit Eilantrag zum Klimaschutz-Aktionsplan ihre Ratskollegen

Kurzfristig das Klima retten - Es ging "nur" um 100.000 Euro

09.10.2020 UPDATE: 11.10.2020 18:15 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde
Der große Sitzungssaal im Heidelberger Rathaus. Archiv-Foto: Stadt

Heidelberg. (hob) Es ging "nur" um 100.000 Euro. Dennoch brachten die Grünen den restlichen Gemeinderat mit einem Antrag zum Nachtragshaushalt in der Sitzung am Donnerstag auf die Palme. Konkret ging es darum, Planungsmittel für die Umsetzung des Klimaschutz-Aktionsplanes bereitzustellen.

Eigentlich hätte Oberbürgermeister Eckart Würzner in der Sitzung diese Woche seinen Plan für den nächsten Doppelhaushalt in den Gemeinderat eingebracht, doch aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer finanziellen Auswirkungen wurde ein Nachtragshaushalt nötig. Die eigentlichen Haushaltsberatungen können daher erst im nächsten Frühjahr beginnen. "Wenn nun keine Mittel in den Nachtragshaushalt eingestellt werden, können wir beim Klimaschutz-Aktionsplan sieben Monate lang nichts tun", begründete Grünen-Fraktionschef Derek Cofie-Nunoo den Antrag. Dieses Manko sei seiner Fraktion erst jetzt aufgefallen.

Prompt meldete sich SPD-Fraktionschefin Anke Schuster: "Wir können es nicht verstehen, dass dieser Antrag nur ein Tag vor dem Gemeinderat eingebracht wird. Das ist vom Stil nicht akzeptabel." Schließlich hätten sich alle politischen Gruppen zuvor auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Anstatt neues Geld bereitzustellen, schlug Schuster vor, den kompletten Budgetübertrag des Amtes für Umweltschutz aus dem laufenden in das nächste Jahr für den Aktionsplan zur Verfügung zu stellen, also insgesamt 173.000 Euro. Also Geld, das das Amt bis jetzt nicht ausgeben konnte.

Auch interessant
Heidelberg: Das ist der neue Klimabürgermeister und was er erreichen will
Heidelberg: Studentin baut Initiative "Klima-Mitbestimmung Jetzt" auf
Heidelberg: "Fridays" streikten wieder für Klimaschutz (Update, plus Fotogalerie)
Heidelberg: Diese Schwerpunkte wollen die Grünen setzen

Für CDU-Fraktionschef Jan Gradel fiel der Grünen-Antrag in die Kategorie Schaufensteranträge und Larissa Winter-Horn (Heidelberger) bekundete, dass sie auch dem SPD-Vorschlag ohne Rücksprache mit dem Umweltamt nicht zustimmen könne. Fast eine Stunde diskutierten die Stadträte und warfen sich gegenseitig Wahlkampf vor. Nach einer Sitzungsunterbrechung folgten sie aber dem Vorschlag Schusters. Bei nur fünf Nein-Stimmen wurde er angenommen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.