Heidelberg

Die Wirtschaft will einen Verkehrskümmerer

Angesichts der aktuellen Diskussionen setzt sich die Industrie- und Handelskammer für neue Stelle ein

07.09.2018 UPDATE: 09.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

Stockender Verkehr in den Städten ist auch für die Wirtschaft ein Problem. Zur besseren Koordination soll in Heidelberg nun ein kommunaler "Verkehrskümmerer" eingesetzt werden. Archivfoto: Rothe

Heidelberg. (hob) Die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK) wünscht sich einen eigenen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung, der sich um die verkehrlichen Probleme der Wirtschaft kümmert, ihre Belange aufgreift und bearbeitet, aber auch konzeptionelle Lösungen mit entwickelt. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Wolfgang Niopek und Geschäftsführer Artin Adjemian fordern in einem Brief an Oberbürgermeister Eckart Würzner "einen Kümmerer und Ansprechpartner in Form eines Wirtschaftsverkehrsbeauftragten" - analog zu der bereits existierenden Stelle des Radverkehrsbeauftragten.

Die CDU-Gemeinderatsfraktion, aber auch die Stadt selbst unterstützen den Vorschlag. In der Beschlussvorlage für den Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss am kommenden Mittwoch heißt es, dass im neuen Doppelhaushalt 70.000 Euro jährlich für solch eine neue Stelle beim Amt für Verkehrsmanagement zur Verfügung gestellt werden sollen. "Die Infrastruktur ist von zentraler Bedeutung für Arbeitnehmer, Kunden, Besucher sowie Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen", heißt es darin. Ein stetiger Informationsaustausch, eine vertrauensvolle Kommunikation und eine gute Vernetzung von Wirtschaftsvertretern und Stadtverwaltung seien hilfreich, um die Belange des Handels, der Gaststätten und Handwerker mit denen von Kindern, Jugendlichen und Senioren abzuwägen, aber auch den allgemeinen Anforderungen des Rad-, Fuß- und Autoverkehrs gerecht zu werden.

Die IHK wiederum begründet ihren Wunsch mit einer Studie zur Erreichbarkeit der Innenstädte und der aktuellen Diskussion um ein neues City-Logistik-Konzept mit Lastenrädern, versenkbaren Pollern für die Altstadt, aber auch mit der Entwicklung neuer Gewerbegebiete auf den Konversionsflächen. "Innovative City-Logistik-Konzepte, die Planung von Micro-Hubs an logistisch sinnvollen Orten, der Aufbau von Elektroladestationen, die Verflüssigung des Verkehrs, kurze Lieferwege und emissionsfreie Transportsysteme werden in der zukünftigen Stadtentwicklung eine Rolle spielen", so Niopek.

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In der Vergangenheit hatten vor allem Handwerker die unnötig lange Dauer von Genehmigungsverfahren, zum Beispiel für eine zeitweise Durchfahrtsgenehmigung durch die Fußgängerzone, kritisiert.

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