Alter Kohlhof Heidelberg: Hohe Hürden bei der Tischreservierung
Eigentümer haben Gaststättenkonzession beantragt - Stadtverwaltung arbeitet am Rückkauf

Bis Oktober 2014 war der Alte Kohlhof ein Ausflugslokal. Nach monatelangem Gerangel mit der Stadt wollte die Hofbauer-Gruppe in dem Gebäude nun das Restaurant "oben2" eröffnen - samt vier Hotelzimmern. Foto: Alex
Von Sebastian Riemer
Heidelberg. Die Stadtverwaltung Heidlberg arbeitet am Rückkauf der ehemaligen Gaststätte "Alter Kohlhof" auf dem Königstuhl. "Wir haben einen Anwalt beauftragt, die notwendigen Schritte einzuleiten", so ein Stadtsprecher am Donnerstag auf Anfrage der Rhein-Neckar-Zeitung. Parallel gebe es weiterhin Gespräche mit den Eigentümern, aber auch mit dem Gemeinderat, der die Stadt im Oktober mit der Rückabwicklung beauftragt hatte.
Vergangene Woche hatte Oberbürgermeister Eckart Würzner angekündigt, das Grundstück von der Hofbauer-Gruppe zurückkaufen zu wollen, da die Vertragsbedingungen von den Eigentümern nicht eingehalten worden seien. Laut Grundbuch muss dort bis 2022 eine Gaststätte samt Hotel betrieben werden. Die Hofbauer-Gruppe zweifelt allerdings an, dass dieser Eintrag rechtlich bindend ist.
Am jetzigen Vorgehen der Stadt ändert offenbar auch die Tatsache nichts, dass die Eigentümer am 19. Januar eine Gaststätten-Genehmigung beantragt haben. Bereits am 15. Januar hatten die Eigentümer ihr Gourmet-Restaurant "oben 2" eröffnet. Aufgrund der fehlenden Konzession gab es dabei jedoch lediglich unentgeltliche Kostproben. Auch Alkohol kann aktuell noch nicht ausgeschenkt werden.
Ob das Restaurant seit dem Eröffnungsabend weitere Gäste hatte, ist unterdessen unklar. Auf mehrmalige Nachfragen der RNZ in den vergangenen drei Tagen wollte sich die Hofbauer-Gruppe nicht äußern. Jedoch ist es offenbar alles andere als einfach, einen Tisch zu reservieren. Auf entsprechende Anfragen per E-Mail kommt in einigen Fällen gar keine Reaktion, in anderen erst nach mehreren Tagen, wie Leser der RNZ berichteten. In den Antworten bitten die Betreiber demnach um Verständnis, dass sie Reservierungen aktuell nur gegen eine Anzahlung und erst ab acht Personen annehmen können. Es sei nämlich immer wieder vorgekommen, dass Menschen Anfragen geschickt hätten, ohne tatsächlich einen Restaurantbesuch zu beabsichtigen.
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Die Stadt plant, das Grundstück nach dem Rückkauf erneut zu verkaufen. Ein neuer Eigentümer soll dort dann wieder eine Gaststätte betreiben.