Eidechsen werden wegen Brückenneubau umgesiedelt
Nun kommen sie in die Speyerer Straße statt der Ochsenkopfwiese.

Heidelberg. (RNZ) Der Neubau der Gneisenaubrücke und die damit einhergehenden vorbereitenden Arbeiten haben begonnen. Im Vorfeld der Bauarbeiten wurde die Ochsenkopfwiese von einem Biologen genau untersucht. Mittlerweile leben nämlich zahlreiche Eidechsen an den Hängen zu den Bahngleisen.
Um die Population der Mauereidechsen nicht zu gefährden, werden diese laut Stadt an mehreren Tagen eingesammelt und finden dann auf der Bahnstadt-Ausgleichsfläche A4 an der Speyerer Straße ihr neues Zuhause. Insgesamt wurden circa 160 erwachsene Tiere gefangen und umgesiedelt. Das Umweltamt der Stadt als untere Naturschutzbehörde sowie eine externe Firma begleiteten die Aktion.
Zum Einfangen der Eidechsen sind geeignete Witterungsverhältnisse (trocken, warm, mindestens 15 Grad) erforderlich. Die Tiere halten sich mit Vorliebe an den Randbereichen von Strukturen auf, wo sie die Möglichkeit haben, ihre Körpertemperatur durch den Wechsel zwischen Sonne und Schatten zu regulieren.
Die Tiere wurden von erfahrenen Biologen vorzugsweise mit Angeln gefangen, an deren Ende sich eine Schlaufe befindet, die sich zusammenzieht, wenn sie über den Kopf der Eidechse gelegt wird. Zum Transport wurden die Tiere in offenen Behältern gesammelt und innerhalb kurzer Zeit in ihr neues Habitat gebracht und frei gelassen.
Damit sich Eidechsen wohlfühlen, sind die Lebensräume abwechslungsreich gestaltet. Wichtig sind Schotter- und Sandflächen, Steinriegel, Trockenmauern und Totholzhaufen sowie eine dichte Bepflanzung. Habitate für Eidechsen sind üblicherweise mit Strukturelementen aus Steinhaufen und Sandlinsen ausgestattet. Die Steinschüttungen dienen auch als Überwinterungsmöglichkeit.