Der große Wurf muss noch warten
Nach der Debatte von 2015: Stadt wäre Neugestaltung zu teuer

Auf der Hälfte des 560 Meter langen Philosophenwegs wurde das im April 2015 aufgeschweißte Extrageländer zurückgebaut. Nur am Philosophengärtchen (im Bild) und am Rothenbühl ist es mit 1,10 Metern etwas höher als früher - zum Schutz der Radfahrer. Foto: Katzenberger-Ruf
Heidelberg. (hö) Das war vor knapp vier Jahren der Aufreger: Am Philosophenweg wurde das Geländer um 40 Zentimeter auf 1,30 Meter erhöht - und versperrte fortan vielen Touristen den Blick auf die Stadt. Das diente dem Schutz der Radfahrer - auch wenn das Radeln hier nicht erlaubt ist. Nach einem Sturm der Entrüstung und Kosten von 45.000 Euro ruderte die Stadt Ende Mai 2015 zurück: Auf der Hälfte der Strecke wurden die Stahlstangen zurückgebaut (Kosten: 5000 Euro), nur an zwei als besonders gefährlich eingestuften Stellen - am Philosophengärtchen und am Rothenbühl - beträgt die Höhe noch 1,10 Meter.
Die Stadt entschuldigte sich, sie sei übers Ziel hinausgeschossen, und Oberbürgermeister Eckart Würzner kündigte eine Neugestaltung an, schließlich war das erhöhte Geländer nur als Provisorium gedacht. Doch bekanntlich sind Provisorien besonders dauerhaft - und eine ästhetisch ansprechende Brüstung wurde weder von einer Partei oder einem Amt gefordert noch steht sie im aktuellen Doppelhaushalt.
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"Nur neue Metallstangen reichen hier nicht", erklärte ein Stadtsprecher auf RNZ-Anfrage. "Man bräuchte auch ein komplett neues Fundament und eine Entwässerung. Das sind wir schnell in Bereichen von mehr als einer Million Euro." Solche Beträge seien "nicht verhältnismäßig", zumal "jetzt die Verkehrssicherheit gewährleistet" sei. Und deswegen wird sich an dem Anblick so schnell nichts ändern: "Das ist doch eine Situation, mit der man gut leben kann."