Wo man doch etwas zu essen bekommt
Auf dem Kohlhof gibt es einen kleinen Glühweinstand - Er hat aber meistens nur im Winter offen

Heike Meßmer-Villain (l.) und ihr Mann Achim Villain betreiben seit Ende 2015 den Glühweinstand am Alten Kohlhof. Foto: Kaz
Heidelberg. (hö) In der RNZ vom 24. August stellte der Eigentümer des Alten Kohlhofs, Michael Hofbauer, eine steile These auf: "Wir denken, dass dem berechtigten Wunsch der Heidelberger Bevölkerung nach einem Ausflugslokal am Kohlhof durch das Zusammenspiel unseres Restaurant-Konzepts mit der in unmittelbarer Nachbarschaft betriebenen Außenbewirtung angemessen Rechnung getragen wird." Und auf diese "Außenbewirtschaftung" auf dem Kohlhof bezogen sich auch immer wieder Leserbriefschreiber.
Ein Anruf bei Heike Meßmer-Villain, die mit ihrem Mann Achim die kleine Glühweinhütte betreibt, macht aber klar: Das ist ein reines Hobby von Kohlhofbewohnern, die seit dem vorletzten Winter ihre kleine Hütte geöffnet haben. Aber natürlich nicht das ganze Jahr, im Grunde eigentlich nur, wenn es geschneit hat: "Das lohnt sich natürlich nicht, wenn es nebelig ist", sagt Meßmer-Villain. Aber wenn dann Schnee liegt und die Massen zum Rodeln kommen, "dann sei es irre voll" - im Grunde erlebt man in der Hütte die Freuden und Leiden eines Ausflugslokals. "Feiertage sind ganz schlecht. Dann sagen die Leute, dass sie selbst bei sich daheim Kuchen haben."
So richtig feste Öffnungszeiten gebe es nicht: "Wir machen das nach Gefühl und nach Wetterlage." Für dieses Jahr sind erst mal die vier Adventswochenenden angesetzt - mehr nicht. Und abseits vom Winter habe man in diesem Jahr nur drei Mal geöffnet: am 1. Mai ("Hat endlos geregnet, dann haben wir zugemacht"), an Pfingsten und am Vatertag. Und natürlich ist die Hütte auch keine richtige Gastronomie: Es gibt hier - und so lautet auch die Erlaubnis des Gewerbeamtes - Heißgetränke, also Glühwein, Apfelpunsch und Kaffee, sowie Schmalzbrote und heiße Würstchen. Auch keinen Kuchen - denn dazu bräuchte man richtige Sitzgelegenheiten. Aber die gibt es nicht, weil an der Hütte eine Toilette fehlt.
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Und warum tut sich das Ehepaar das alles an? "Wir machen das, um den Leuten eine Freude zu machen - und solange wir selbst Lust und Freude daran haben. Und es sollte sich auch einigermaßen rechnen." Ärger oder Konflikte mit Hofbauers gebe es gar nicht, so Heike Meßmer-Villain. Im Gegenteil: "Das sind sehr liebe Nachbarn."