Pflanzen vor Nachtfrösten schützen
Sie treten vor allem in klaren Nächten auf: Warnt der Wetterbericht vor Spätfrösten, sollten Pflanzenfreunde hellhörig werden. Doch welche Pflanzen sind besonders gefährdet - und wie schützt man sie?

Pflanzen im Topf kommen bei Nachtfrösten entweder in einen frostfreien Raum oder werden abgedeckt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn
Berlin. (dpa-tmn) Am Tage schon fast sommerlich warm, in der Nacht rutschen die Temperaturen noch in den Minusbereich: Nachtfröste im Mai können Blüten und jungen Trieben schaden. Das Problem: Nach einem milden Winter treiben die Pflanzen deutlich früher aus - das macht sie gegenüber Spätfrösten anfälliger.
Je später die Fröste auftreten, desto empfindlicher sind die Pflanzen, so der Industrieverband Agrar (IVA). Für manche Arten können bereits Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zum Problem werden, bei anderen drohen Schäden erst ab Minus 5 Grad Celsius. Auch die Luftfeuchtigkeit und der Wind spielen eine Rolle - deshalb ist auch der richtige Standort essenziell.
Welche Pflanzen sind empfindlich?
Empfindlich reagieren etwa die Blüten von Obstbäumen wie Apfel, Birne, Pfirsich, Aprikose oder Kirsche. Sind die Blütenblätter noch geschlossen, sind leichte Frosttemperaturen kein Problem. Haben sich die Blüten bereits geöffnet, drohen ab Minus 0,5 Grad Celsius Erfrierungen.
Auch die Blüten von Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren und Haselnüssen sind gefährdet. Junge Blätter und Triebe bleiben zwar meist unbeschädigt, allerdings kann ein Teil der Blüten erfrieren - die Sträucher tragen dann weniger Früchte.
Besonders gefährdete Ziersträucher sind Rhododendron, Azaleen, Pieris, Hortensien, Magnolien und Buchsbaum. Aber: Die Pflanzen sterben in der Regel nicht ab, sondern treiben später wieder aus dem älteren Holz aus. Bei den Stauden sollte man auf Pfingstrosen und Tränendes Herz ein Auge haben.
Wer jetzt Sommerblumen wie Dahlien und Gemüse wie Tomaten, Paprika, Kürbisse und Gurken pflanzen will, sollte nicht zu früh beginnen. Auf Nummer sicher kann man gehen, wenn man bis Mitte Mai wartet. Das gilt auch für das Ausräumen von Kübelpflanzen.
Wie schützt man die Pflanzen?
Pflanzen in Töpfen oder Kübeln bringt man am besten in der Garage oder einem anderen frostfreien Raum unter. Sind im Freiland gepflanzte Gehölze nicht zu groß, kann man sie mit Vlies oder Schilfmatten abdecken.
Die Abdeckung wird dann morgens entfernt - wenn die Temperaturen wieder über dem Gefrierpunkt liegen. Bei mehreren Frostnächten hintereinander kann sie aber auch zwei oder drei Tage auf den Pflanzen liegen.