Aprikose, Mango, Pflaume

Wie gesund sind Trockenfrüchte?

Frische Früchte sind gesund. Das muss doch genauso für die getrocknete Variante gelten, oder? Jein, lautet die Antwort.

14.07.2025 UPDATE: 14.07.2025 14:52 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden
Getrocknete Früchte enthalten zwar viel Zucker, liefern dem Körper aber auch Mineral- und Ballaststoffe. Foto: Andrea Warnecke/dpa

Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag: Wer sich ausgewogen ernähren will, macht mit dieser Faustregel viel richtig. Fans getrockneter Früchte fragen sich da womöglich: Zahlen diese auch aufs Obst-Konto ein? 

Geht es nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lautet die Antwort: ja. Trockenfrüchte können demnach eine Portion Obst am Tag ersetzen. 

Geringerer Wasseranteil bedeutet: mehr Zucker

Den zweiten oder dritten Griff in die Tüte verkneift man sich bei Trockenfrüchten aber lieber. Denn sie enthalten deutlich mehr Zucker - und damit auch Kalorien - als die gleiche Menge frisches Obst. Die unverarbeitete Frucht hat schließlich einen deutlich höheren Wasseranteil. 

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen macht das am Beispiel von Mango deutlich. So enthalten 100 Gramm frische Mango gerade einmal 12 Gramm Zucker. Getrocknete Mango kommt hingegen auf rund 60 Gramm Zucker pro 100 Gramm. 

Wie groß eine Portion Trockenfrüchte nun sein sollte? Die DGE nennt 25 Gramm als Richtwert. Zur Einordnung: Eine getrocknete Dattel oder Aprikose wiegen ungefähr sieben Gramm.

Ballaststoffe tun Gutes für die Verdauung

Klar ist also: Getrocknete Früchte sind als Zuckerlieferant nicht ohne. Dennoch haben sie einen Vorteil gegenüber Gummibärchen und Schokoriegel: Auch in der getrockneten Frucht stecken gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe. 

Empfindliche Vitamine gehen beim Trocknen zwar verloren, heißt es von der Verbraucherzentrale. Mineral- und Ballaststoffe hingegen werden durch das Trocknen konzentriert. 

Das kann man sich zunutze machen - etwa, um die Verdauung anzuregen. Ballaststoffe können den Stuhl weicher machen und somit bei Verstopfungen willkommene Abhilfe schaffen. Vorausgesetzt, man trinkt genug, damit die Ballaststoffe genug Flüssigkeit haben, um im Darm aufzuquellen. 

Was es mit geschwefelten Varianten auf sich hat

Bleibt noch eine Frage, die sich am Supermarktregal stellt: lieber geschwefelte oder ungeschwefelte Trockenfrüchte? 

Wurde das Obst geschwefelt, wurde ihm Schwefeldioxid zugegeben. Das verbirgt sich auf der Zutatenliste hinter den Bezeichnungen E 220, E 221 oder E 228. Die Hersteller nutzen Schwefeldioxid, um die Haltbarkeit zu verlängern - und um die Farbe der Früchte weitestgehend zu bewahren, so die Verbraucherschützer. Manch ein Körper reagiert allerdings empfindlich auf Schwefeldioxid. Es kann zu Kopfweh und Übelkeit kommen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, greift deshalb am besten zu Bio-Trockenobst, das nicht geschwefelt werden darf. Optischer Nachteil: Mit seiner blass-braunen Farbe sieht es für so manchen unappetitlicher aus.