Von Jana Illhardt
Einen Bügelwäsche-Berg abzuarbeiten, ist nicht gerade die schönste Beschäftigung. Oder etwa doch? Wer sich umhört, erfährt nicht selten: So mancher bügelt zur Entspannung. Doch dabei sollten natürlich Ärgernisse und Falten ausbleiben. Wie gelingt das am besten?
> Der Trick mit der Alufolie: "Wenn man Alufolie auf das Bügelbrett spannt und dann mit Stoff bezieht, wird die Wärme des Bügeleisens reflektiert und die Wäsche gleich von der anderen Seite mit gebügelt", verrät Modeberater Andreas Rose einen seiner Tricks.
> Clevere Vorbereitung: Ganz einfach lässt sich Zeit sparen durch einen Handgriff beim Herausholen der noch nassen Wäsche aus der Maschine: Vorsichtig daran ziehen oder einmal kräftig schütteln, rät Martina Schäfer von der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Auch das Sortieren trägt zur Zeitersparnis bei. "Man beginnt mit den Stücken, die bei niedriger Temperatur gebügelt werden. Unten im Korb liegt die Wäsche, die Höchsttemperatur verträgt", sagt Hauswirtschaftsmeisterin Urte Paaßen. Infos dazu liefern die Etiketten. Ein Symbol - ein stilisiertes Bügeleisen - gibt an, wie heiß das Bügeleisen sein darf. Ein Punkt bedeutet eine niedrige Einstellung, drei Punkte maximale Temperatur.
> Mit Wasser gehts leichter: Mit weniger Anstrengung bügeln lässt sich, wenn die Wäsche vorher nicht vollständig getrocknet wird. Am besten sei eine Restfeuchte von sechs bis acht Prozent, sagt Schäfer. Oder man feuchtet die Stücke zum Bügeln eben wieder an. "Das empfiehlt sich insbesondere bei Leinenbekleidung und einigen Baumwollteilen", sagt Paaßen. Die Stücke vorher mit lauwarmem Wasser aus einer Sprühflasche benebeln, dann lassen sich Falten mühelos wegbügeln. Bei Mischfasern sei das meist nicht notwendig.
Gerade hartnäckige Falten sollten angefeuchtet oder mit dem Dampfbügeleisen benebelt werden. "Der Dampf lässt die Fasern etwas aufquellen, dadurch werden die Textilien besser formbar und können leichter geglättet werden", erklärt Rose.
Bei Bügeleisen mit Dampffunktion reicht ein Dampfaustritt von 30 bis 40 Gramm pro Minute, so Schäfer. Ist es mehr, ist die Wäsche nach dem Glätten noch etwas feucht - und muss folglich erst mal getrocknet werden, bevor sie in den abgeschlossenen Kleiderschrank kommt.
> Vorsicht bei Sprays: Andreas Rose rät von Bügelspray ab. "Es kann das Bügeleisen leicht verfärben, auch die Wäsche kann Flecken bekommen." Vorsichtig sollte man auch mit Sprühstärke sein. "Geht davon etwas auf den Fußboden, wird dieser sehr glatt. Den Boden nach dem Bügeln säubern oder schon beim Waschen Flüssigstärke verwenden", rät Paaßen.
> Tricks für Hemd, Bluse und Co.: Kleidungsstücke mit Aufdrucken werden auf links gebügelt, damit diese nicht beschädigt werden. "Gleiches gilt bei Pailletten und Stickereien. Letztere heben sich dann besonders schön ab", erläutert die Hauswirtschaftsmeisterin. Auch Dunkles sollte umgedreht werden. "Sonst bekomme ich glänzende Stellen im Stoff", erläutert die Expertin Schäfer. Ebenso ist es bei Cord und Samt. Große Wäschestücke wie Bettzeug werden so gebügelt, dass sie hinten vom Bügelbrett herunterhängen können. "So vermeide ich neue Falten", erklärt Schäfer.
Beim Bügeln von Hemden und Blusen hält man sich am besten an eine feste Reihenfolge, rät Andreas Rose. "Beginnen Sie mit den schwierigsten Stellen, also mit Kragen, Manschetten und Knopfleiste. Danach geht es über Ärmel, Vorder- und Rückseite hin zur Schulterpartie und Knopflochleiste." Dabei immer vom Weiten ins Enge bügeln, ergänzt Martina Schäfer von der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft. Das heißt: "Bei den Ärmeln von den Schultern nach unten arbeiten. So kommt man auch leichter in die Falten, die an der Manschette eingearbeitet sind."