Die klassischen Gurkenscheiben auf das Gesicht aufgelegt erfrischen die Haut und und lassen sie strahlender wirken. Foto: dpa
Von Frauke Gans
Wie pflegte man sich vor dem Zeitalter der gut bestückten Drogeriemärkte? Oft kursieren innerhalb der Familie noch Großmutters Schönheitstipps. Wir haben sie gesammelt und festgestellt: In der Vorratskammer stehen massig Zutaten für ein gepflegtes Aussehen. Wer es komplett natürlich mag, sollte die Kosmetikzutaten als Biovariante einkaufen.
Gesichtspflege: Akne plagt in der Pubertät? Fünf Teile Wasser auf einen Teil Reis kochen, das Wasser beim Sieben auffangen und abgekühlt zum Waschen nutzen. Das soll Wunder wirken. Und der Reis ergibt mit Gemüse oder Fleisch gleich noch ein leckeres Mittagessen. Wenn kein Reis im Haus ist - die Stärke aus Kartoffeln hilft genauso. Die noch warmen Knollenscheiben werden auf die Haut gelegt und nach einiger Zeit das Gesicht damit vorsichtig abgerieben. Die Entzündungen sollten etwas abebben. Reibt man das Gesicht mit Tomatenscheiben ab, desinfizieren diese die Haut. Dazu den Saft vorsichtig abwischen, die Haut eincremen - und Mitesser sollten sich rar machen.
Müde Haut erfrischt das Abwaschen mit den Resten aus der Kaffeekanne. Gurkenscheiben haben einen ähnlichen Effekt. Wischt man das Gesicht mit den Scheiben ab, scheint die Haut frischer und weicher. Mit Quark im Mixer püriert, ergibt die Gurke eine vitaminreiche Gesichtsmaske. Magerquark pflegt fettige Haut, fettreicher die trockene.
Im Winter freuen sich spröde Lippen über eine sehr sanfte Massage mit einer sehr weichen Zahnbürste und anschließender Honigmaske.
Gegen Falten hilft Eischnee. Dazu das Eiweiß vom Gelb trennen, steif schlagen und auf das Gesicht auftragen. Nach 20 Minuten mit lauwarmem Wasser abwaschen - die Haut wirkt straffer und fühlt sich frischer an.
Körperpflege: Olivenöl mit ordentlich Salz gemischt, massiert und pflegt den ganzen Körper und entfernt alte Hautschüppchen. Aber sanft einreiben!
Trockene Haut freut sich über eine Massage mit reinem Olivenöl. Lässt man das Öl etwas einwirken und duscht sich danach ab, ist die Haut danach weich und zart. Aber Vorsicht - Ausrutschgefahr! Das gilt auch noch nach dem Duschen, weil ein Rest Öl auf der Haut bleibt. Auch bei Sonnenbrand nach einem Tag im Schnee gibt es ein bewährtes Hausmittel: Olivenöl beruhigt die geplagte Haut und gibt ihr Feuchtigkeit zurück. Etwas Zitrone im Öl pflegt mit Vitaminen. Quark pflegt sonnenverbrannte Haut ebenfalls und kühlt dabei angenehm.
Salbei-Tee badet müffelnde Füße wieder frisch, bekämpft dabei Bakterien und reguliert den pH-Wert. Natürlich den Tee erst etwas abkühlen lassen und die Füße erst dann für zehn Minuten darin entspannen lassen. Zitrone wiederum reibt trockene Ellenbogen wieder glatt: Einwirken lassen, vorsichtig abreiben und die Ellenbogen eincremen.
Der wohl berühmteste Klassiker ist die Milch im Badewasser für schöne Haut. Da Eselsmilch à la Kleopatra eher schwierig aufzutreiben ist, reicht auch Buttermilch aus dem Supermarkt.
Handpflege: Nach dem Kartoffelkochen einfach das Wasser nicht wegschütten, sondern abkühlen lassen und dann die Hände damit waschen. Die Haut wird weich und zart. Olivenöl pflegt auch brüchige Nägel: dazu dreimal am Tag die Finger oder Fußnägel damit einreiben, schon fertig.
Haarpflege: Der Alleskönner Olivenöl pflegt auch trockene Haarspitzen. Einfach einmassieren und nicht ausspülen.
Stehen die Haare kreuz und quer ab, aber es ist kein Schaumfestiger zur Hand? Sehr starker Kamillentee hilft, die Frisur in die gewünschte Form zu bringen. Bier erledigt diesen Job ebenso, riecht aber sehr stark, bis es getrocknet ist. Apfelessig im Waschwasser bringt die Haare zum Glänzen und soll darüber hinaus dafür sorgen, dass sich ergrauende Haare mit dem Farbverlust mehr Zeit lassen.
Zahnpflege: Bevor die normale Zahnpasta die Zähne reinigt, soll Salbei aus dem Mixer gegen Zahnfleischbluten helfen und Zähne auch heller erstrahlen lassen. Erst mit dem Pulver putzen, danach mit der Zahnpasta.