RNZ-Autotest

Kia Proceed GT - Ein Kombi fürs Auge

Dem Kia Proceed steht sein Shooting-Brake-Blechkleid sehr gut

24.03.2021 UPDATE: 29.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Ein Auto, mit dem man auffällt: Der Kia Proceed punktet mit seiner abfallenden Dachlinie und seiner schnittigen Form. Foto: dpa

Von Daniel Hund

Heidelberg. Modelle von Kia? Da gibt es mittlerweile einige. Eines davon ist der Proceed. Wie der aussieht? Eigentlich wie ein Kombi. Aber irgendwie besser, spektakulärer und ja, futuristischer. Vergleichbares ist auf dem Automarkt derzeit schwer zu finden. Wobei: Der CLA Shooting Brake aus den Mercedes-Werken ähnelt ihm dann doch.

Gemeinsam haben beide jedenfalls eines: Sie sind schön anzusehen. Schönlingen auf vier Rädern eilt jedoch häufig nicht der beste Ruf voraus, denn je fescher ein Auto gezeichnet ist, desto größer sind oft die Abstriche, die in Sachen Nutzfaktor gemacht werden müssen. Bei einem Kombi muss diesbezüglich vor allem eines stimmen: Das Platzangebot im Kofferraum. Beim Proceed stimmt es. Denn trotz der stylishen und extrem flachen Dachlinie – der schnittige Koreaner ist gerade mal 1,42 Meter hoch – schluckt der Kofferraum des Proceed zwischen 594 und 1545 Liter.

Hintergrund

TECHNISCHE DATEN

Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner, Hubraum (ccm): 1591, Leistung (PS): 204 bei 6000 U/min, maximales Drehmoment (Nm): 265 Nm bei 1500 -

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TECHNISCHE DATEN

Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner, Hubraum (ccm): 1591, Leistung (PS): 204 bei 6000 U/min, maximales Drehmoment (Nm): 265 Nm bei 1500 - 4500 U/min, Beschleunigung 0-100 km/h (s): 7,5, Höchstgeschwindigkeit (km/h): 225, Antrieb: Front, Test-Verbrauch (l): 8,1 CO2-Emission (g/km): 147

Länge x Breite x Höhe (mm): 4605 x 1800 x 1422, Leergewicht (kg): 1438 kg, Kofferraumvolumen (l): 594 bis 1545, Preis (Euro): 32.840

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Motoren hat Kia ein paar im Angebot. Mehrere Benziner, einen Diesel und einen Plug-in-Hybrid. Die RNZ durfte die Speerspitze im Sortiment antesten. Den Proceed GT. Ein Benziner, der 204 PS unter der Haube hat und noch einen Tick schicker daher kommt als seine Brüder. Identifiziert ist er leicht: Rote Streifen, die sich über die Türschweller und den Frontspoiler ziehen, schmücken den GT. Hinzu kommt ein Kühlergrill im Tigernasen-Look, der ebenfalls mit roten Elementen verziert wurde.

Von außen macht er Eindruck, von innen auch? Durchaus. Der Aufbau des Cockpits ist durchdacht, die Materialien hochwertig. Premium-Feeling kommt auf.

Assistenz-Systeme gibt es wie Sand am Meer: Der Frontkollisions-Warner wartet mit Notbrems-Funktion und Fußgängererkennung auf, mit dabei sind auch ein Spurhalte-, ein Querverkehrs-, ein Müdigkeits- und ein Spurwechsel-Assistent. Ebenfalls praktisch: Ein adaptiver Abstandstempomat mit integrierter Stop-and-go-Funktion.

Und wie fährt er sich so? Gut. In der Topmotorisierung mit 204 Pferdestärken ist er in allen Fahrlagen ein zuverlässiger Begleiter. Wer es darauf anlegt und nachts auf der Autobahn wirklich mal freie Fahrt haben sollte, der kann die Tachonadel bis auf 225 km/h anheben. Ausgereizt wurde der Topspeed während der RNZ-Tour nicht. Der eine oder andere Lastwagen wurde aber schon überholt und hier erweist sich die Sporttaste als hilfreich. Ist sie gedrückt, legt der Proceed GT spürbar noch einen Zahn zu.

Obendrauf gibt es im Sport-Modus auch was auf die Ohren. Ein Sound-Generator vermittelt dezente Rennsport-Akustik. Die RNZ meint: Muss man nicht unbedingt haben. Ist aber Geschmackssache.

Im Testwagen war ein Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe verbaut. Es macht einen Super-Job, steht für angenehmes Fahren. Erfreulich: Selbst bei höheren Geschwindigkeiten jenseits der 140 km/h ist der Geräuschpegel gering. Das Fahrwerk ist gut ausbalanciert, sorgt für eine komfortable, aber nicht zu weichgespülte Straßenlage.