Der Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid
Ein SUV mit grünem Anstrich

Von Daniel Hund
Heidelberg. Supermarkt, Getränke-Händler, Bäcker, Baumarkt und zurück – macht exakt 38 Kilometer. Rein elektrische Kilometer wohlgemerkt. Der Mitsubishi Outlander in der Plug-in-Hybrid-Version macht’s möglich. Beim japanischen Automobil-Riesen ist der Outlander mit einer rein elektrischen Reichweite von 54 Kilometern gelistet. Realistisch? Durchaus, doch Mitte März, als der Winter nach Heidelberg zurückkam, war die 50 Kilometer-Marke nicht zu knacken. Bei 43 war Schluss.
Der Outlander und die Steckdose – das ist eine lange Geschichte. Im Frühjahr 2014 ging er erstmals als PHEV an den Start. Damals war die Marke mit den drei Diamanten im Kühlergrill mit ihm konkurrenzlos unterwegs. Ein vergleichbares SUV hatte niemand im Programm. Mittlerweile machen alle mit, überbieten sich förmlich.
Das Herzstück bildet beim Outlander ein 2.4 Liter Benzinmotor, der 135 PS und ein maximales Drehmoment von 211 Newtonmetern beisteuert. Hinzu kommen zwei Elektromotoren. Einer an der Vorder- und einer an der Hinterachse (60 kW/82 PS und 70 kW/95 PS). Macht eine Systemleistung von 224 PS. Wer es darauf anlegt, kann bis zu 170 km/h schnell sein.
Während der RNZ-Testrunden ging es eher darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie man die elektrischen Vorzüge voll ausreizen kann. Das macht Spaß – ist im Stadtverkehr oder über Land auch kein Problem. Biegt man aber doch mal auf die Autobahn ab, und begnügt sich nicht damit, im Schneckentempo hinter einem Lkw her zu tuckern, schaltet sich irgendwann zwangsläufig dauerhaft der Verbrenner mit ein und somit steigt auch der Verbrauch.
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Zurück zur eingangs erwähnten Shopping-Tour, die meistert der Outlander mit Bravour. Bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h geht’s problemlos rein elektrisch von A nach B. Auf der Landstraße passt das nicht jedem. Selbst wenn nur 70 km/h erlaubt sind, muss man damit rechnen, in den unmöglichsten Situationen überholt zu werden. Stört aber nicht weiter, schließlich befindet man sich in seiner eigenen Challenge. Und die lautet: Elektrisch bis ans Ziel – ohne Wenn und Aber. Es entwickelt sich eine regelrechte Rekordjagd.
Ganz wichtig hierbei: vorausschauendes Fahren. Beim Bremsen, Ausrollen und während Bergabfahrten entsteht durch Rekuperation neue Energie, die an die Batterie weitergeleitet wird. Geladen ist der Outlander zügig. An der Steckdose im Hof klappt’s in rund 5,5 Stunden, zapft man eine Schnell-Lade-Station an, kratzt man nach 25 Minuten an der 80-Prozent-Marke.
Und wie fährt er sich so? Weniger sportlich, eher komfortabel. Bodenwellen? Im Outlander sind die kaum zu spüren, das Fahrwerk macht einen Super-Job, bügelt jede Unebenheit gekonnt aus. Die Lenkung ist direkt, vermittelt bereits beim ersten Ausflug ein sicheres Fahrgefühl.
Das Platzangebot ist gut, lädt förmlich zu längeren Reisen ein. Der Kofferraum schluckt 463 Liter, klappt man die Lehne um, werden es 1602 Liter.
> Fazit: Wer sein Auto in erster Linie für alltägliche Dinge braucht, mal zwei Kästen Sprudel oder eine Kiste Wein im Nachbarort auf dem Einkaufszettel stehen hat, der kann die Vorzüge des Outlander Plug-in-Hybrid voll ausschöpfen und rein elektrisch unterwegs sein. Geht’s dann doch mal auf die Autobahn zu einem auswärtigen Termin – auch kein Problem. Dank vollem Benzinfass kommen Sorgenfalten bezüglich der Reichweite gar nicht erst auf.
TECHNISCHE DATEN
Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid
Hubraum (ccm): 2360; Motor: 2,4 Liter Benziner; maximale Leistung: 99 kW/135 PS bei 4500 U/min; maximales Drehmoment: 211 Nm bei 4500 U/min, E-Motor vorne: 60 kW/82 PS, Drehmoment: 137 Nm; E-Motor hinten: 70 kW/95 PS, Drehmoment: 195 Nm; Systemleistung: 165 kW/224 PS; Fahrbatterie: Lithium-Ionen 13,8 kWh; Länge x Breite x Höhe: 4695 x 1800 x 1710 mm; Kofferraumvolumen: 463 - 1602 l; Reichweite elektrisch NEFZ: 54 km; Gesamtreichweite: bis zu 800 km; Testverbrauch: 2,9 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 14,8 Wh/100 km; CO2-Emission: 40 g/km; Preis (Euro): ab 39.990