Warum braucht der Mensch Licht?
Das Phänomen kennt wohl jeder: Ein grauer Tag trübt auch schnell die Stimmung ein. Dies ist keineswegs Einbildung. Denn Sonne und Licht haben positiven Einfluss nicht nur auf Tiere und Pflanzen, sondern eben auch auf uns Menschen. Umso wichtiger ist es, im Winter jeden der raren Sonnenstrahlen "aufzusaugen". Aber selbst an grauen Tagen erreicht uns noch 40 Prozent der wertvollen Strahlung.
1 Taktgeber: Licht ist der stärkste Zeitgeber unseres Körpers: Das sogenannte circadiane System steuert die innere Uhr, die den Schlaf-Wach-Zyklus, Körpertemperatur und Hormonhaushalt im Takt hält. Helles Licht wirkt über die Augen auf den Hypothalamus und unterdrückt dort die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Dieser natürliche Stoff wird abends und nachts ausgeschüttet, kann müde machen und die Stimmung drücken. Helles Licht drosselt die Produktion von Melatonin und hellt die Stimmung auf. Weniger Melatonin bedeutet mehr vom Gute-Laune-Hormon Serotonin. Licht bewirkt also eine bessere Stimmung und steigert den Antrieb. Damit die innere Uhr richtig tickt, braucht der Mensch täglich etwa zwei Stunden helles, weißes Licht, das wie das Sonnenlicht alle Wellenlängen enthält.
2 Leistungspush: Versuche mit Studenten haben gezeigt: Wer bei Sonnenlicht arbeitet, der macht weniger Fehler und erledigt seine Jobs deutlich schneller als jemand mit ähnlicher Begabung, der aber bei Regenwetter arbeiten muss.
3 Gesundheits-Kur: Der Mensch braucht Vitamin-D für das Immunsystem, kann den wichtigen Stoff aber nicht über Nahrung aufnehmen. Nur Sonnenlicht bewirkt den positiven Effekt auf unsere Gesundheit und beugt Krankheiten wie Rachitis oder Osteoporose vor. Neueste Studien legen sogar nahe, dass Sonnenanbeter seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.
4 Paarungszeit: Dass man im Sommer mehr Lust auf Sex hat, liegt nicht nur an der Kleidung, die mehr Haut zeigt. Sonne steigert die Lust. Umgekehrt: Das Schlafhormon Melatonin reduziert die Libido und beeinflusst sogar den Eisprung. Was zur Folge hat, dass Frauen in Nordeuropa in den Wintermonaten viel weniger Kinder empfangen als in den Monaten zwischen Mai und Juli. lex