Frösche quaken auch im Wohnzimmer

Einige der Amphibien sind leicht als Haustiere zu halten. Aber sie brauchen Verstecke, eine Beregnungsanlage und spezielle Beleuchtung.

28.02.2014 UPDATE: 28.02.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Schön anzuschauen: In freier Natur gehören Pfeilgiftfrösche zu den giftigsten Tieren überhaupt. In Terrarien gehalten verlieren sie ihre Giftigkeit oder entwickeln erst gar keine. Foto: dpa
Von Brigitte Vordermayer

Sie glänzen blaurot, gelb und giftgrün: Die bunten Winzlinge von Froschzüchter Max Peters sind sein ganzer Stolz. In seiner Wohnung hat er seinen glupschäugigen Mitbewohnern ein Zimmer vermacht, in dem sich die Terrarien stapeln.

Es gibt zahlreiche Froscharten, die in Terrarien gehalten werden können, sagt Axel Kwet, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde. Viele seien für Einsteiger geeignet. Sehr einfach zu halten sei der afrikanische Krallenfrosch. "Er hat als leicht zu züchtendes Labortier weltweit Karriere gemacht und frisst sogar Trockenfutter", sagt Kwet. Auch Laubfrösche hält er für gute Anfängertiere: "Die Rotaugenlaubfrösche sind wunderschön mit herrlich grüner Oberseite und tiefroten Augen." Allerdings säßen sie tagsüber nur rum und würden erst nachts aktiv.

"Die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab: Platz, Klima, Tag- oder Nachtaktivität und Geräuschkulisse." In den vergangenen Jahrzehnten hätten sich vor allem Pfeilgiftfrösche als interessante Pfleglinge erwiesen - sowohl für Profis wie auch für Terrarium-Neulinge. Von ihrem Namen muss sich niemand abschrecken lassen: Pfeilgiftfrösche verlieren in der Terrarienhaltung ihre Giftigkeit oder entwickeln sie gar nicht erst, erklärt Kwet.

Das Froschzuhause muss vor allem eins: artgerecht eingerichtet sein. "Es braucht Verstecke, Wasser, UVA- und UVB-Beleuchtung, eine Heizmatte, eine Belüftungs- und eine Beregnungsanlage", erklärt Peters. In der Regel fressen Frösche Lebendfutter. "Pfeilgiftfrösche müssen täglich gefüttert werden", sagt Peters. Am besten speisen die kleinen Quaker abwechslungsreich. Peters verwöhnt sie mit Erbsen- und Weizenblattläusen, Springschwänzen, Fruchtfliegen und tropischen Asseln.

Nur weil die Tiere winzig sind, sind sie in der Haltung nicht unbedingt billig. "Die größten Kosten entstehen bei der Anschaffung des Terrariums, der Technik, des Equipments und der Tiere", sagt Kwet. Dazu kommen laufend Futter und Strom.

Eine artübergreifende Empfehlung zur Haltung gibt es nicht. Pfeilgiftfrösche werden paar- und gruppenweise gehalten. Dann gilt es, auf größere Zahlen von Kaulquappen vorbereitet zu sein. "Die benötigen besondere Pflege, damit kräftige Jungfrösche den Landgang wagen können", sagt Kwet.

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten steht der Haltung von Fröschen in Terrarien kritisch gegenüber. "Aus Tierschutzsicht sollte man auf domestizierte Tierarten zurückgreifen", empfiehlt Wildtierexperte Thomas Pietsch. Lieber solle man einen Teich anlegen und heimische Frösche beobachten. Kwet dagegen versteht eine verantwortungsvolle Exotenhaltung als Teil des Artenschutzes. "Tatsächlich sind die meisten Exoten einfacher und artgerechter zu halten als die meisten Säuger", findet er.