Adleraugen und gebräunter Teint?

Was Karotten (nicht) können

Es ist das Gemüse, das der Osterhase am liebsten wegknabbert: die Karotte. Schließlich gilt das Wurzelgemüse als besonders gesund - vor allem für Augen und Haut. Was ist da dran?

09.03.2023 UPDATE: 09.03.2023 11:20 Uhr 3 Minuten, 3 Sekunden
Schon eine mittelgroße Möhre deckt den empfohlenen Tagesbedarf an Carotin. Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn​

Von Ricarda Dieckmann

"Karotten sind gut für die Augen": Hat man Sie in Ihrer Kindheit auch mit diesen Worten dazu motiviert, den letzten Rest Möhrensalat aus der Schüssel zu kratzen? Doch fleißiges Möhrenknabbern soll uns nicht nur mit Adleraugen belohnen, sondern uns auch einen gesunden Teint verpassen. Stimmt das?

Eins vorab: Zur Wunderwurzel sollte man die Karotte nicht erklären. "Es macht nie Sinn, sich in seiner Ernährung auf ein Gemüse zu fokussieren", sagt Winfried Keuthage, Ernährungsmediziner aus Münster. "Die Karotte ist ein gesundes Lebensmittel, das zu einer gesunden Ernährung gern dazugehören darf - so wie andere Gemüsesorten auch."

Denn von der Aubergine bis zur Zwiebel hat jede Sorte ihre eigenen Stärken. Am Ende zählt also die Vielfalt, der Regenbogen auf dem Teller. Und zu ihm kann die Karotte mit ihrem Orange - oder ihrem Gelb oder Violett - natürlich beitragen.

Was steckt in Karotten alles drin?

"Karotten haben ein sehr breites Nährstoffprofil", sagt Ernährungsmediziner Keuthage. "Sie sind reich an Vitamin C, mehreren B-Vitaminen und den fettlöslichen Vitaminen E, K und A." Vor allem aber versorgen Karotten unseren Körper besonders gut mit Carotinoiden, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Dass sie so heißen, ist kein Zufall: Sie schenken der Karotte ihr leuchtendes Orange.

Das bekannteste Carotinoid ist das Betacarotin. "Es kann vom Körper in Retinol, also Vitamin A, umgewandelt werden", sagt Winfried Keuthage. Einen Teil des Betacarotins speichert der Körper dabei in der Leber, um bei einem Mangel - zumindest für eine Weile - weiterhin Vitamin A bilden zu können.

Übrigens: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung stecken auch in Kürbis, Süßkartoffeln, Paprika, Grünkohl oder Aprikosen nennenswerte Mengen an Betacarotin. Und der empfohlene Tagesbedarf ist schnell gedeckt - vor allem dann, wenn man zur Möhre greift. Schon eine mittelgroße Karotte von 60 Gramm reicht laut Winfried Keuthage für einen Erwachsenen aus.

Sind Karotten wirklich gut für die Augen?

Klar ist: Damit wir gut sehen ...