Stylishe Farbe, markanter Kühlergrill: Der Jeep Renegade macht optisch einiges her und rollt mittlerweile auch als Plug-in-Hybrid an. Foto: dpa
Von Daniel Hund
Heidelberg. Die Marke Jeep steht für so manchen Männertraum. Versprüht einen Duft von Freiheit, von Auto-Ausritten in unwegsames Gelände. Über Buckelpisten, auf denen sonst so gut wie jedes andere Fahrzeug schlapp macht.
Vor allem der Wrangler hat sich als das Offroad-Gefährt schlechthin einen Namen gemacht. Ein paar Nummern kleiner, ja fast schon ein wenig verspielt, wirkt der Marken-Bruder Renegade daneben. Seit 2014 steht der bei den Händlern, um sich im Boom-Segment der Mini-SUVs zu behaupten.
Das ihm das gelingt, liegt auch an den Zutaten. Er ist keiner, dieser weichgespülten SUVs. Ecken und Kanten gehören bei ihm dazu. Der markentypische Kühlergrill, Seven-Slot genannt, ist ein Blickfang. Selbst der legendäre Jeep Willys fährt gewissermaßen mit: Mit viel Liebe zum Detail wurden die Rückleuchten des Renegades im Reserve-Kanister-Design entworfen. Abgerundet wird der robuste Look durch eine Windschutzscheibe, die wohl kaum steiler hätte stehen können.
Ein echter Naturbursche also – aber einer, der mit der Zeit geht. Er rollt jetzt nämlich auch als Plug-in-Hybrid vor. Ein Elektromotor, der auf 60 PS bringt, und ein Benziner mit vier Zylindern und 180 PS sind an Bord. Macht eine Systemleistung von 240 PS und die bescheren ihm einen flotten Auftritt. Von 0 auf 100 km/h geht es in 7,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 199 km/h.
Doch es kommt noch besser: Laut Werksangabe soll der Renegade 4xe bis zu 50 Kilometer rein elektrisch unterwegs sein können. Hört sich gigantisch an – und war während der Testfahrten nicht ganz zu schaffen. Im Vorderen Odenwald und rings um Heidelberg knackte der Renegade bei bedächtiger Fahrweise die 45-Kilometer-Marke. Was für diesen stylishen Burschen ein guter Wert ist. Und wie sah’s in Verbindung mit dem Benzinmotor aus? Wo lag letztlich der tatsächliche Verbrauch? Bei 5,1 Litern pro 100 Kilometer, was in diesem Segment schon eine kleine Ansage ist.
Wer nun meint, dass ein Jeep mit Elektro-Unterstützung ein No-Go wäre, oder "einfach eine extrem bescheuerte Idee", wie es ein Bekannter formulierte, der irrt sich. Und zwar gewaltig: Der Punch dieses Renegades ist beachtlich. Legt man es darauf an, schiebt er ungemein kraftvoll nach vorne, krallt sich dank Allradantrieb mit elektrischer Hinterachse förmlich im Asphalt fest.
In Sachen Ausstattung lässt sich der Renegade ebenfalls nicht lumpen. Je nach Ausstattungslinie gibt es eigentlich alles, was aktuell auf dem Automobil-Sektor so machbar ist. Bereits die Basisversion Longitude, ein Benziner mit 120 PS, der ab 21.850 Euro erhältlich ist, wird mit einem 3,5-Zoll-Display, einem Spurhalteassistenten, einer Verkehrszeichenerkennung und einer Geschwindigkeitsregelanlage mit Tempolimiter bestückt. Die getestete Plug-in-Hybrid-Variante beginnt erst mit der Ausstattungslinie S, die unter der Topversion Trailhawk angesiedelt ist.
Was sich auch im Preis bemerkbar macht: Wer mit dem 240-PS-Renegade in der S-Version unterwegs sein möchte, ist mit rund 42.600 Euro dabei.