Freudenberg streicht in Weinheim 170 Jobs
Abbau von bis zu 170 Stellen geplant

Die Freudenberg-Firmenzentrale in Weinheim. Foto: Dorn
Weinheim. (tv) Die Weinheimer Unternehmensgruppe Freudenberg reduziert weiter Arbeitsplätze in der Produktion und in produktionsnahen Bereichen im Stammwerk Weinheim. Wie das Unternehmen gestern mitteilte, plant ein Unternehmen der Vliesstoff-Gruppe, die Freudenberg Performance Materials Logistics, ihre Logistik und Service-Leistungen in Weinheim aufzugeben. Das würde die Schließung des Hochregal-Lagers bedeuten. Die Lagerhaltung in modernen Flächenlagern sei erheblich effizienter. Heute würden kleine Mengen direkt an Endkunden geliefert und nicht mehr große Mengen an dezentrale Regionallager. Die Kosten für die Lagerdienstleistungen von Freudenberg in Weinheim seien nicht mehr wettbewerbsfähig und sollen an externe Dienstleister ausgelagert werden. Das würde zu einem Abbau von 110 Stellen führen.
Ein zweiter Stellenabbau betrifft die Filterproduktion. In Weinheim stellt die Freudenberg Filtration Technologies derzeit vier Filtertypen für das Industriegeschäft her: Taschenfilter und Filtermatten sollen weiterhin im Stammwerk produziert werden, Kassetten- und Patronenfilter könnten nicht mehr wettbewerbsfähig am Standort Weinheim hergestellt werden, weil sie einen hohen Anteil lohnintensiver Handarbeit enthalten. Um das Geschäft profitabel zu machen, ist die Verlagerung der Produktion nach Osteuropa geplant. In Slowenien hat Freudenberg bereits eine Filterproduktion mit 350 Beschäftigten. Die Produktionsverlagerung würde den Verlust von 50 bis 60 Stellen bedeuten.
Man beginne nun Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern, um die geplanten Maßnahmen zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. Die Konzepte sollen im Jahr 2017 konkretisiert und umgesetzt werden. Weitere, noch nicht bezifferte Personalmaßnahmen sind bei den Einlagestoffen geplant.