Weinheim

Ministerpräsident Kretschmann besucht Freudenberg

Die Brennstoffzelle soll den Umsatz antreiben. Kreschmann: "Bin stolz, dieses Unternehmen im Land zu haben".

18.03.2023 UPDATE: 18.03.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden
Marco Schilling Viel zu erklären (v.l.): Freudenberg-Vorstand Tilman Krauch, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Freudenberg-Expertin Anja Coenen. Foto: Marco Schilling

Von Matthias Kros

Weinheim. Der Technologiezulieferer Freudenberg mit Sitz in Weinheim ist überzeugt davon, dass künftig emissionsfreie Brennstoffzellen-Batteriesysteme die Dieselantriebe etwa in Lkw und Reisebussen ersetzen können. Eine entsprechende Serienproduktion kündigte Vorstandsmitglied Tilman Krauch am Freitag bei einem Besuch von Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, in Weinheim an.

Auch in den großen Passagierschiffen, die derzeit in der Regel noch mit Schweröl angetrieben werden, sieht Krauch gute Chancen für die saubere Technologie. "In einem ersten Schritt aber nur für den sogenannten Hotel-Betrieb", erklärte der Vorstand. Das heißt, für die Versorgung der Bordeinrichtungen mit Strom. "Später sicher auch einmal für den eigentlichen Antrieb".

Über die Chancen der Brennstoffzelle wird in Deutschland seit Jahren eifrig debattiert. Kaum ein anderer alternativer Antrieb wurde schon so oft hochgejubelt und dann wieder abgeschrieben. Dabei spricht man von Wasserstoffantrieb, wenn Wasserstoff als Treibstoff genutzt wird. Dafür braucht es eine Brennstoffzelle mit nachgeschaltetem Elektromotor.

In der Brennstoffzelle reagiert der Wasserstoff dann sauber mit Sauerstoff. Es entstehen Wärme und Strom für die Motoren. Als Abfallprodukt bleibt nur Wasserdampf, keine klimaschädlichen Substanzen wie CO2 oder Feinstaub. Allerdings muss Wasserstoff zuvor mit hohem Energieaufwand gewonnen werden. Als Rohstoffe für die Gewinnung kommen verschiedene Stoffe in Frage, etwa Methanol, LNG oder Ammoniak.

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Kretschmann sagte, dass für ihn das Prinzip der Technologieoffenheit Priorität habe. Niemand könne heute mit Sicherheit sagen, welcher Antrieb sich am Ende durchsetze. Während die Pkw-Hersteller praktisch durchgehend auf die Batterie setzten, scheine die Brennstoffzelle etwa bei Baufahrzeugen oder Lkw, die auf langen Strecken unterwegs seien, eine echte Option zu werden. "Vor allem in Verbindung mit einer Batterie", fügte Krauch hinzu.

"Wir folgen in Baden-Württemberg seit zwei Jahren einer eigenen Wasserstoff-Roadmap mit dem Ziel, das Land als einen der führenden Standorte für Wasserstoff- und Brennstofftechnologien zu etablieren", sagte der Ministerpräsident. Mit seinen innovativen Technologien sei Freudenberg dabei ein wichtiger Partner. "

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