Rhein-Neckar Air bleibt bis 3. Mai weiter am Boden
Flugbetrieb weiterhin eingestellt - City Airport Mannheim bis Ende Mai eingeschränkt - Stuttgart nimmt Betrieb wieder auf

Von Matthias Kros
Mannheim/Stuttgart. Die regionale Fluggesellschaft Rhein-Neckar Air (RNA) hat das Aussetzen ihres Flugbetriebs aufgrund der andauernden Corona-Pandemie bis einschließlich 3. Mai verlängert. Das teilt das Unternehmen mit Sitz in Mannheim auf seiner Internetseite mit. Die Flugzeuge bleiben bereits seit Mitte März am Boden, sollten aber ursprünglich in dieser Woche wieder starten. Betroffenen Fluggästen bietet das Unternehmen eine Umbuchung an, bei der unter Umständen eine Tarifaufzahlung fällig werden kann. Das Unternehmen verspricht, die Passagiere dafür von sich aus zu kontaktieren. Die RNA fliegt vom Mannheimer City Airport aus nach Berlin, Hamburg und Sylt. Genutzt wird das Angebot hauptsächlich von Geschäftsreisenden.
Rhein-Neckar Air ist die einzige noch verbliebene unabhängige Regionalfluggesellschaft in Deutschland. Sie wurde 2014 von einem Förderverein gegründet, dem zehn große Unternehmen aus der Region angehören, wie etwa SAP oder HeidelbergCement. Seit 2016 gehört die Fluggesellschaft mehrheitlich privaten Investoren. Bislang schrieb die RNA allerdings durchweg rote Zahlen, in der jüngsten verfügbaren Bilanz von 2018 weist das Unternehmen bei einem Umsatz von etwa 10 Millionen Euro einen Fehlbetrag von gut einer Million Euro auf.
Die Unterbrechung des Flugbetriebs dürfte die Lage nun weiter verschlechtern. Schließlich bleiben die Einnahmen aus dem Ticketverkauf aus und die Flugzeuge sind sehr teuer in der Versicherung und der Wartung. Die Luftfahrt ist von der Corona-Krise so stark betroffen wie kaum eine andere Branche: Allein in der dritten Aprilwoche brachen die Abflugzahlen in Deutschland im Vorjahresvergleich um rund 97 Prozent ein. Zahlreiche Fluggesellschaften gerieten bereits in finanzielle Schieflage.
Parallel zu den Flugabsagen der RNA hat auch der City Airport Mannheim seine eigentlich bis zum 19. April befristeten Einschränkungen der Betriebszeiten bis Ende Mai verlängert. Bis dahin ist der Flughafen an Wochentagen nur noch zwischen 8 und 14 sowie zwischen 16 und 21 Uhr geöffnet.
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Dagegen hat der Flughafen Stuttgart nach gut zweieinhalb Wochen Stillstand wegen Bauarbeiten an Start- und Landebahn den Betrieb wieder aufgenommen. Am Donnerstag seien wieder die ersten Maschinen gestartet und gelandet, teilte ein Airport-Sprecher mit. Der Flugbetrieb bleibe wegen der Corona-Pandemie aber stark eingeschränkt. Für den ersten Tag standen je fünf Starts und Landungen im Flugplan.
Die Erneuerung des östlichen Endes der Start- und Landebahn war lange geplant. Weil ohnehin kaum Flugzeuge unterwegs sind, hatte der Flughafen den Beginn der Arbeiten vorgezogen und die Piste dafür komplett gesperrt. Weil noch bis Mitte Juni weitergearbeitet wird, muss der Flughafen bis dahin mit einer auf 2000 Meter verkürzten Bahn auskommen. In normalen Zeiten hätte das eine deutliche Einschränkung des Flugbetriebs zur Folge gehabt, weil die Piste damit zu kurz ist für viele Maschinen. Vorerst starten und landen in Stuttgart coronabedingt aber ohnehin nur kleinere Kurzstrecken-Flugzeuge.