ABB-Ladetechnik für E-Autos soll an die Börse
Der Elektrokonzern will aber die Kontrolle behalten.

Archivfoto: dpa
Zürich/Heidelberg. (mk) Der Elektrotechnikkonzern ABB, der in der Rhein-Neckar-Region rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt, plant einen Börsengang seines Geschäfts mit Ladetechnik für Elektroautos. Die Sparte sei ausgegliedert worden und solle eine eigene rechtliche Einheit werden, schreibt ABB-Chef Björn Rosengren im aktuellen Quartalsbericht. Das versetze ABB in die Lage, einen möglichen Börsengang vorzubereiten, und schaffe "eine Plattform für beschleunigtes Wachstum und höhere Wertschöpfung in diesem Geschäft." Dabei gehe es auch um Zukäufe, etwa von Unternehmen, die sich mit dem Flottenmanagement beschäftigten. Rosengren stellte aber klar, dass ABB bei dem Bereich die Kontrolle behalten wolle.
Die Sparte, die Schnellladestationen für Autos und Busse herstellt, erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit 850 Mitarbeitern einen Umsatz von 220 Millionen Dollar (rund 180 Millionen Euro) und schaffte in den vergangenen Jahren Zuwächse von jeweils 50 Prozent. Es ist damit das am schnellsten wachsende Geschäft der ganzen Gruppe. Bislang lieferte ABB rund 400.000 Ladeeinrichtungen in 85 Ländern aus, den größten Teil davon in Europa.Künftig will ABB auch Privathaushalte mit Ladestationen versorgen.
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Unterdessen macht sich bei ABB zunehmend der Halbleitermangel bemerkbar. Die Liefersituation bei Chips und auch bei Plastik verschärfe sich zunehmend, sagte Rosengren der Nachrichtenagentur Reuters. Das werde im zweiten Quartal zu spüren sein und zu längeren Lieferzeiten führen. Betroffen sei insbesondere das Robotergeschäft. Zum Jahresauftakt habe der Halbleitermangel jedoch noch keine Folgen für die Geschäftsergebnisse gehabt.