Heideldruck-Chefs kaufen Aktien und setzen auf ihr Unternehmen
Vorstandsmitglieder investieren zeitgleich über 100.000 Euro und stimmen die Analysten positiv.

Von Matthias Kros
Heidelberg. Die beiden Vorstandsmitglieder der Heidelberger Druckmaschinen AG haben zeitgleich in Aktien des Maschinenbauers investiert. Das ist entsprechenden Börsen-Pflichtmitteilungen über sogenannte "Director’s Dealings" zu entnehmen, die Heideldruck am Dienstag veröffentlicht hat. Danach kaufte Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Druckmaschinenbauers, Aktien im Wert von knapp 98.000 Euro. Finanzchefin Tania von der Goltz gab gut 13.000 Euro für Anteilsscheine aus.
Als "Director’s Dealings" werden Geschäfte bezeichnet, die Führungskräfte mit Wertpapieren des eigenen Unternehmens tätigen. Aufgrund des potenziellen Zusammenhangs mit dem überwiegend verbotenen Insiderhandel müssen solche Käufe und Verkäufe unverzüglich dem eigenen Unternehmen und der Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin gemeldet werden. Schließlich ist davon auszugehen, dass die Führungskräfte für ihre Investitionsentscheidung mehr Informationen nutzen können als andere Anleger. Allerdings wird in den veröffentlichten "Director’s Dealings" lediglich der Handel selbst angeführt, nicht der Grund.
Kauft die Unternehmensleitung die Aktien ihrer eigenen Firma, kann das auf zu erwartende Kurssteigerungen hindeuten. Auf jeden Fall drückt der Schritt Vertrauen in die eigene Strategie aus. Dagegen stehen die sogenannten Leerverkäufer – meist Hedgefonds, die auf fallende Kurse setzen und Heideldruck seit Jahren belagern. Derzeit besitzen zwei solcher Hedgefonds rund 1,3 Prozent der Anteile an dem Druckmaschinenbauer.
Der Heideldruck-Aktienkurs lag am Dienstag mit 1,40 Euro leicht im Minus. Seinen Jahreshöchststand erreichte er Ende Januar mit gut zwei Euro. Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen in der vergangenen Woche hatten sich Analysten durchweg optimistisch geäußert. Zuletzt beließ die Privatbank Berenberg ihre Einstufung für die Heideldruck-Aktie auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 2,40 Euro. Das abgelaufene Quartal signalisiere ein verheißungsvolles Geschäftsjahr 2023/24, schrieb Analyst Tore Fangmann in einer am Montag vorliegenden Studie. Zuvor hatte das Analysehaus Warburg Research sein Kursziel bei 1,90 Euro belassen. Der Druckmaschinenbauer sei gut ins Geschäftsjahr gestartet, schrieb Analyst Stefan Augustin Ende vergangener Woche.