Aleph Alpha

"Für uns ist der AI-Act kein Problem"

Das Heidelberger Unternehmen "Aleph Alpha" zeigt sich mit dem EU-Regelwerk für Künstliche Intelligenz einverstanden

15.03.2024 UPDATE: 15.03.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden
Jonas Andrulis von Aleph Alpha
Jonas Andrulis ist Gründer des KI Unternehmens Aleph Alpha.

Von Matthias Kros

Heidelberg. Der Heidelberger KI-Entwickler Aleph Alpha zeigt sich zufrieden mit dem Regelwerk, das für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz künftig in der Europäischen Union gelten soll (AI Act). "Es hätte schlimmer kommen können", sagte Jonas Andrulis, Gründer und Chef von Aleph Alpha dem Sender "n-tv". Am Ende sei es "gar nicht so streng gekommen, wie es zwischenzeitlich mal in den Entwürfen angedacht war". Mit dem Ergebnis könnten alle Beteiligten eigentlich gut leben. "Für uns ist der AI-Act kein Problem", so Andrulis. Der Heidelberger hatte sich schon im Vorfeld für eine maßvolle Regulierung eingesetzt und an dem jetzt gefundenen Regelwerk nach eigener Aussage mitgewirkt. "Wir haben uns in den Prozess eingebracht", sagte er. Das sei ein "transparenter Vorgang".

Das EU-Parlament hatte am Mittwoch in Straßburg mehrheitlich für das Gesetz gestimmt, das den Umgang mit KI sicherer machen soll. Nach Angaben des Parlaments handelt es sich um das weltweit erste KI-Gesetz. Demnach sollen KI-Systeme künftig in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden. Je höher die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen sein.

Im Arbeitsalltag bedeute das neue Gesetz, "dass wir dokumentieren müssen, was wir tun, aber das haben wir eigentlich sowieso schon gemacht", so Andrulis. "Da ist für uns kein zusätzlicher Aufwand entstanden". Eine Gefahr sei, "dass wir nun zu viel Regulierung machen und zu wenig Innovationen", gibt Andrulis zu bedenken. Viele Kunden beklagten weiterhin eine Unsicherheit, weil noch immer einige Punkte ungeklärt seien. "Deshalb halten einige unserer Kunden aktuell noch Innovationen zurück. Das darf natürlich nicht passieren".

Aleph Alpha gilt als deutsches KI-Vorzeigeunternehmen. Das 2019 gegründete Start-up entwickelt Sprachmodelle, ähnlich wie das kalifornische Start-up OpenAI mit ChatGPT. Das Unternehmen aus Heidelberg hat sich auf Anwendungen für die öffentliche Verwaltung und die Industrie spezialisiert. Im November erhielt Aleph Alpha eine Finanzspritze von rund einer halben Milliarde Euro. Geldgeber sind unter anderem die Schwarz-Gruppe (Lidl), SAP und Bosch.

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