ABB Mannheim

Es bleiben Fragen bei Sparten-Verkauf offen

Aufsichtsrat tagte - Aber keine konkreten Antworten

20.12.2018 UPDATE: 21.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde

Archivfoto: dpa

Von Barbara Klauß

Mannheim. Beim angekündigten Verkauf der ABB Stromnetz-Sparte bleiben für die betroffenen Mitarbeiter viele Fragen offen: Zwar tagte am Donnerstag der Aufsichtsrat der deutschen Tochtergesellschaft, konkrete Antworten blieb der Vorstand dort dem Vernehmen nach vorerst jedoch schuldig. Sie sollen demnach zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Bei der Sitzung hatten Arbeitnehmervertreter einem Insider zufolge die ihrer Ansicht nach drängendsten Punkte vorgebracht: Die Frage, welche Sicherheit es für die betroffenen Beschäftigten gebe, wie die Regelungen in Bezug auf Arbeitsverträge und Tarifbindung seien. Auch wurde demnach nochmals kritisiert, dass die Verkaufserlöse nicht oder nur teilweise ins Unternehmen reinvestiert, sondern an Aktionäre ausgeschüttet werde. Dazu habe das Unternehmen nicht Stellung genommen.

Am Montag hatte der Schweizer Konzern angekündigt, seine Stromnetz-Sparte an den japanischen Konkurrenten Hitachi verkaufen zu wollen. Umgerechnet knapp sieben Milliarden Euro zahlt Hitachi demnach. Betroffen von dem Verkauf ist auch der ABB-Standort in Mannheim. Dort ist fast die Hälfte der rund 2000 Mitarbeiter der Stromnetz-Sparte zuzurechnen. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers aus der Schweiz von Anfang der Woche hat sich Hitachi verpflichtet, die Mitarbeiter der Sparte "zu gleichen Bedingungen" zu übernehmen. Der Übergang soll im Laufe des Jahres 2020 abgeschlossen werden. Mindestens bis 2023 soll ABB noch mit 20 Prozent an dem verkauften Bereich beteiligt sein. So soll ein "kontinuierlicher Übergang" möglich sein.

Innerhalb der Belegschaft gebe es unterschiedliche Meinungen, wie aus dem Umfeld des Unternehmens zu hören ist. Manche betrachteten den Verkauf an einen Investor mit langfristigen Interessen auch als Chance. Doch gibt es dem Vernehmen nach auch Ängste, weil man nicht genau wisse, was komme. Arbeitnehmervertreter gehen jedenfalls davon aus, dass dem Standort Mannheim ein großer Umbruch bevor steht.

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