Vor allem in Nordrhein-Westfalen könnte es zu Behinderungen im Bahnverkehr kommen. Ob der Rhein-Neckar-Raum ebenfalls von den Warnstreiks betroffen sein könnte, ist noch unklar. Foto: Christoph Schmidt/Symbolbild
Berlin/Stuttgart. (dpa/rl) Bahnreisende müssen sich zum Wochenbeginn auf Behinderungen wegen eines Warnstreiks einstellen: Bei der Deutschen Bahn sollen Beschäftigte am Montagmorgen zwischen 5 und 9 Uhr ihre Arbeit niederlegen. Dies teilte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit. Sie hatte nach abgebrochenen Tarifgesprächen zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen.
Inwieweit Baden-Württemberg betroffen sein wird, war am Sonntag nicht klar. Ein Schwerpunkt der Aktion soll nach Angaben der Bahn Nordrhein-Westfalen sein, der Ausstand werde aber voraussichtlich überregionale Auswirkungen haben, teilte die Bahn mit. Nähere Informationen der zum Ausstand aufrufenden EVG gab es zunächst nicht.
Am Samstag waren die Parteien in Hannover ohne Ergebnis auseinandergegangen. Die EVG nannte ein aus ihrer Sicht zu geringes Lohnangebot des bundeseigenen Konzerns als Anlass für die Warnstreiks. Die Aktion am Montag könnte nur ein Anfang sein, denn über den Umfang und Dauer sei noch nicht entschieden, hieß es.
Die Bahn sprach von einer "völlig überflüssigen Eskalation". "Bei diesem Angebot den Verhandlungstisch zu verlassen, ist nicht nachvollziehbar und verunsichert völlig unnötig unsere Kunden mitten in der Weihnachtszeit", erklärte Personalvorstand Martin Seiler.
Laut Bahn ist auch Stunden nach Ende des Warnstreiks nach 9 Uhr noch mit Störungen zu rechnen. Das Personal zur Betreuung von Fahrgästen in den Bahnhöfen und bei der telefonischen Auskunft werde verstärkt. Die Bahn will außerdem eine kostenlose Sonderhotline einrichten, um Kunden zu informieren.
Zudem hat die Bahn für Spar- und Supersparpreis-Tickets die Zugbindung aufgehoben. Dadurch können für Montag geplante Reisen zum Beispiel schon auf den heutigen Sonntag vorgezogen werden, teilte die Bahn mit. Die Bahn erstatte Tickets und Reservierungen kostenlos, wenn streikbedingt die Reise nicht wie geplant möglich sei.
Bis zur Freischaltung der Sonderhotline werde Reisenden empfohlen, sich vor Fahrtantritt unter der Bahn-Servicenummer 0180/699-6633 (20 Cent/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk maximal 60 Cent/Anruf), auf www.bahn.de/aktuell oder m.bahn.de oder in der App DB-Navigator zu informieren.