Behörden rufen zu erhöhter Rücksichtnahme in Straßenverkehr auf
Statt Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen, sollten Eltern ihre Kinder möglichst auf den selbstständigen Schulweg vorbereiten.

Symbolfoto: dpa
Rhein-Neckar-Kreis. (RNZ/rl) Am Montag, 11. September, sind die Sommerferien in Baden-Württemberg vorbei. Für die Schüler beginnt nach knapp sechs Wochen Ferien wieder der Schulalltag. Rund 5000 neue Grundschüler werden an diesem Tag im Rhein-Neckar-Kreis ihren ersten Schulweg antreten. Ihn alleine zu bestreiten, bedeutet für die Sechs- und Siebenjährigen ein höchstes Maß an Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, da Kinder im Straßenverkehr zu den am meisten gefährdeten Altersgruppen gehören. Alle Verkehrsteilnehmer sollten gerade in Wohngebieten und in der Nähe von Schulen besonders aufmerksam sein, langsam fahren und seien jederzeit bremsbereit sein.
Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr seien im Rhein-Neckar-Kreis 2016 an 140 Verkehrsunfällen beteiligt gewesen. Das teilte das Landratsamt am Donnerstag mit. Wie in den zurückliegenden Jahren auch, sei glücklicherweise kein Kind bei einem Unfall tödlich verletzt worden.
Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Verkehrsexperten halten diese "Eltern-Taxis" aber nicht immer für sinnvoll. Kindern, die ständig zur Schule gefahren werden, fehlen wichtige Erfahrungen, die sie brauchen, wenn sie sich allein im Straßenverkehr bewegen.
Zugeparkte Gehwege, chaotische Verkehrssituationen vor Schulgebäuden und riskante Wendemanöver gefährden alle Fußgänger, mahnt das Landratsamt. Eine Studie der Bergischen Universität Wuppertal im Auftrag des ADAC belege die Gefährdungen durch "Eltern-Taxis" und beklagt, dass die selbstständige Mobilität von Schulkindern durch regelmäßige "Hol- und Bringdienste" verloren gehe.
Eltern sollen ihre Kinder unterstützen, indem sie den Schulweg gemeinsam planen und einüben. Licht reflektierende Kleidung schaffe in der dunklen Jahreszeit zusätzliche Sicherheit.