Heilbronn. (xq) "Der Winter hat sich bislang von seiner milden Seite gezeigt und beeinflusst die Arbeitslosigkeit kaum", sagt Jürgen Czupalla, Leiter der Heilbronner Arbeitsagentur. "Typisch in dieser Jahreszeit ist, dass es insgesamt verhaltener zugeht. Im abgelaufenen Jahr hat aber die Corona-Pandemie deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt im Heilbronner Raum hinterlassen und uns vor enorme Herausforderungen gestellt."
Die Arbeitslosigkeit ist zum Ende des Jahres praktisch gleichgeblieben. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Heilbronn sinkt die Zahl der Menschen ohne Job um 30 auf 11.989. Die Arbeitslosenquote bleibt gegenüber dem Vormonat unverändert bei 4,3 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Quote unverändert bei 4,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr gebe es momentan rund 30 Prozent mehr Arbeitslose. "Mit dem Instrument der Kurzarbeit ist es aber gelungen, massive Auswirkungen für viele Betriebe und ihre Beschäftigten abzufedern. Dennoch stehen unserem Arbeitsmarkt noch schwierige Monate bevor", wagt Czupalla einen Ausblick.
In der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III sind zum Statistiktermin 6640 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 67 Arbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies aber einem Anstieg um knapp 2000 Personen oder 42 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II) ist im Vergleich zum November leicht gestiegen. Die Jobcenter für den Stadt- und Landkreis Heilbronn verzeichnen 5349 Erwerbslose. Das ist ein Plus 37 und im Vergleich zum Vorjahr ein Plus 688 Menschen (plus 14,8 Prozent).
Zum Jahresende waren 5228 Frauen arbeitslos gemeldet, 31 weniger als im November. Bei den Männern ist die Zahl der Arbeitslosen mit 6761 praktisch gleichgeblieben. Bei den Jüngeren ist die Arbeitslosigkeit dagegen leicht gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren nimmt gegenüber dem Vormonat um 17 auf 1058 Personen ab. Die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit bleibt bei 3,4 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 2,9 Prozent. Damals waren 923 junge Menschen arbeitslos gemeldet.
Bei den Älteren hat sich die Arbeitslosigkeit kaum verändert. Fast 4000 Frauen und Männer in der Alterskategorie 50 plus waren im Dezember arbeitslos gemeldet, sieben weniger als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren 3168 Ältere von Arbeitslosigkeit betroffen
Seit April sind bei der Agentur für Arbeit Heilbronn mehr als 6100 Anzeigen auf Kurzarbeit mit einer darin genannten Personenzahl von rund 107.000 eingegangen. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 160 Anzeigen für 5644 Personen.
Im Juni – aktuellere Zahlen liegen dem Arbeitsamt noch nicht vor - lag die Kurzarbeiter-Quote im Heilbronner Agenturbezirk bei 16,9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
465 Arbeitsplätze sind den Vermittlungsfachkräften in den vergangene vier Wochen des Jahres 2020 von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Das sind 111 weniger als im November. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat auf 2304 (minus 59) gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 747 oder 24,5 Prozent weniger.