Schon jetzt liegt der Anteil des Radverkehrs in Heilbronn zwei Prozent über dem Landesdurchschnitt. Die nun ausgezeichnete Stadt will aber mindestens 15 Prozent erreichen. Foto: Guzy
Heilbronn. (rnz) Heilbronn ist "Fahrradfreundliche Kommune". Als eine von zehn Städten und Kreisen in Baden-Württemberg darf sie sich fünf Jahre lang mit dieser Auszeichnung schmücken. Die Auszeichnung wurde am vergangenen Freitag in Ulm verliehen.
"Baden-Württemberg hat das Ziel, dass bis 2030 jeder zweite Weg selbstaktiv, also zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Auf diesem Weg brauchen wir vorbildhafte Städte wie Heilbronn und Landkreise wie Göppingen, die mit uns vorangehen und die Verkehrswende Realität werden lassen", sagte der Leiter der Abteilung "Nachhaltige Mobilität" des Landesverkehrsministeriums, Christoph Erdmenger, als er die Auszeichnung der Stadt Heilbronn und dem Landkreis Göppingen überreichte. "Um dieses Ziel zu erreichen, "brauchen die Kommunen vor allem genug Personal und mehr politischen Mut", betonte Erdmenger.
Die Stadt Heilbronn wurde mit der Landesauszeichnung "Fahrradfreundliche Kommune" zum ersten Mal geehrt. Der Kreis Göppingen erhielt die Auszeichnung bereits 2013 und konnte die sehr gute Bewertung der Radverkehrsförderung jetzt bestätigen. Mit dem Zertifikat zeichnet das Land seit 2011 Städte, Gemeinden und Landkreise mit einer vorbildlichen Radverkehrsförderung aus. Den Titel tragen außerdem Freiburg, Karlsruhe, Offenburg, Heidelberg, Kirchheim unter Teck, Tübingen, Lörrach und Mannheim.
In Heilbronn steht die Radverkehrsförderung noch nicht lange auf der verkehrspolitischen Agenda. Die Stadt liegt mit einem Radverkehrsanteil von zwölf Prozent zwei Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt. Baubürgermeister Wilfried Hajek hat sein Ziel klar vor Augen: "In Heilbronn ist das Umdenken und Handeln hin zu einer nachhaltigen Mobilität endgültig angekommen. Bis 2025 möchten wir den Radverkehrsanteil auf 15 Prozent erhöhen. In den letzten Jahren haben wir viele infrastrukturelle Neuerungen in die Tat umgesetzt, wie beispielsweise die Ausweisung von Fahrradstraßen oder das Errichten von Radservice-Stationen, unter anderem an Schulen." Diese Maßnahmen haben laut Hajek schon jetzt zu mehr Radverkehr geführt und damit zu mehr Lebensqualität und Klimaschutz beigetragen: "Die Auszeichnung motiviert uns noch mehr, unsere gesteckten Ziele zu erreichen."
Mit drei Planstellen für den Radverkehr sowie einer Verwaltung, die sich für den Radverkehr engagiert, sind die personellen Vorkehrungen in Heilbronn gut und wurden von der Prüfkommission entsprechend gewürdigt. Gleiches gilt für "Strukturen und Rahmenbedingungen", "Kommunikation, Verhalten und Service" sowie "Radtourismus und Freizeitradverkehr". In den Handlungsfeldern "Infrastruktur", "Fahrradparken" sowie dem noch vergleichsweise neuen Handlungsfeld "Soziale Dimension" werden hingegen noch Defizite deutlich, die Heilbronn angehen muss, wenn es in fünf Jahren wieder als "Fahrradfreundliche Kommune" zertifiziert werden möchte.