Stuttgart/Heidelberg. (sös) Mit Blick auf einen vorgezogenen Beginn der Weihnachtsferien stellt sich Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) auf Ärger mit den Eltern ein. Im Gespräch mit Journalisten kündigte sie am Mittwoch an, dass bei längeren Ferien auch klar sein müsse, "dass es keine umfassende Ersatzbetreuung gibt". Würde das Land eine solche anbieten, so die Ministerin, konterkariere das die Grundidee der Extra-Ferientage, wonach die Schüler einige Zeit in freiwilliger Selbstisolation verbringen sollten, um das Infektionsrisiko bei Weihnachtsfest mit der Familie zu verringern.
Gleichzeitig räumte Eisenmann ein: "In der Lebenswirklichkeit löst das schon bei dem einen oder anderen Probleme aus." Sie selbst habe die Entscheidung zusätzlicher Ferientage daher die Schulen vor Ort treffen lassen wollen. Dort, so Eisenmann, hätten sich bisher aber zwei Drittel der Schulkonferenzen gegen einen früheren Ferienstart ausgesprochen.
Auch in Richtung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der für frühere Ferien plädierte, bat die CDU-Spitzenkandidatin darum, jetzt auch in den Diskussionen mit den Eltern "standhaft" zu bleiben. Es sei ihre Bitte, "dass wir das gemeinsam aushalten".
Die Kultusministerin verteidigte am Mittwoch auch noch einmal ihre Haltung, möglichst lange am Präsenzunterricht in den Schulen festzuhalten. "Für den Wechselunterricht spricht gar nichts", sagte sie zu entsprechenden Wünschen der Bundesregierung. Im Gegenteil: Diesen in Baden-Württemberg einzuführen wäre "ein existenzieller Fehler". Entsprechende Vorschläge aus Berlin nannte sie "durchaus skurril". Sie zeigte sich überzeugt, dass die Ministerpräsidenten "ausreichend Rückgrat" hätten, um das zu verhindern.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Foto: dpa