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Ermittlungserfolg

Heilbronns Polizei sprengt Drogenring - Kommissar Zufall half mit

Weil eine maskierte Schlägertruppe an der falschen Haustür klingelt, kommt die Polizei in Heilbronn Dutzenden Drogenhändlern auf die Schliche. Sie sollen europaweit mit tonnenweise Koks und Marihuana gehandelt haben.

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17.12.2020, 15:49 Uhr

Ein Teil des Bargelds und der Waffen, die bei Mitgliedern des Drogenrings gefunden wurden. Die Umsätze liefen offenbar so gut, dass sogar eine Geldzählmaschine nötig war. Insgesamt soll die Bande 2,6 Tonnen Marihuana und mehr als 30 Kilogramm Kokain in Umlauf gebracht haben, bevor die Heilbronner Polizei sie nun nahezu vollständig zerschlagen konnte. Foto: Polizei Heilbronn

Heilbronn. (dpa) Mit ein bisschen Glück, dem richtigen Riecher und vor allem nach langen Ermittlungen hat die Heilbronner Polizei einen internationalen Drogenring gesprengt. Dutzende Männer sollen tonnenweise Marihuana und Kokain im Wert von mindestens 11,4 Millionen Euro besorgt und verkauft haben. "Noch nie hat das Polizeipräsidium ein Rauschgiftverfahren in dieser Dimension aufgeklärt", sagte Heilbronns Polizeipräsident Hans Becker am Donnerstag.

Die Bande soll seit Oktober 2019 mindestens 2,6 Tonnen Marihuana und rund 30 Kilo Kokain abgesetzt haben. Weitere rund 110 Kilogramm Rauschgift konnte die Polizei beschlagnahmen. Bei Razzien fanden die Ermittler seit Jahresbeginn zudem gefälschte Ausweise, illegale Schusswaffen, Munition und Luxusautos sowie rund 359 000 Euro Bargeld.

Die teils polizeibekannte Bande verkaufte die Betäubungsmittel und Drogen nach Angaben der Ermittlungsgruppe "Tornado" vor allem im Raum Heilbronn, in Stuttgart und Karlsruhe an Dealer. Bislang wurden 31 Haftbefehle erlassen. 28 mutmaßliche Drogenhändler - vor allem aus Osteuropa - sitzen in Haft, einer der Bandenchefs soll sich noch in der Türkei aufhalten.

Razzien und Nobelschlitten, Drogendealer in einer Gartenhütte, eine Schießerei und eine wilde Verfolgungsjagd - die Ermittlungen erinnern an ein Drehbuch für einen Fernsehkrimi. Den Drogengeschäften kamen die Beamten vor fast einem Jahr zunächst durch einen kuriosen Vorfall auf die Spur: Mitte Januar klingelten maskierte Männer an einer Wohnung in der kleinen Ortschaft Güglingen (Kreis Heilbronn), sie wurden aber von einem Familienvater an der Türe mit einem Besen zurückgedrängt und mussten erfolglos wieder abziehen.

"Wir sind eigentlich von einem versuchten Raub ausgegangen, nicht von einem Drogendelikt und erst recht nicht in diesem Ausmaß", sagte Kripo-Chef Thomas Schöllhammer. Bei Zeugenbefragungen wenige Tage später stieß die Polizei in einer anderen Wohnung im selben Haus allerdings auf ein Drogenlager. "Da war ein Kollege an der geschlossenen Türe fast wie ein Rauschgifthund", erinnert sich Schöllhammer. "Der hat gerochen, dass da irgendwas im Raum gewesen ist." Der Wohnungsinhaber soll Kurierfahrer für zwei Männer gewesen sein, außerdem soll er für die Beiden Rauschgift aufbewahrt haben.

Jetzt wurden die Ermittler neugierig: Sie verhörten und recherchierten - und schlugen wenige Monate später während eines Drogengeschäfts in einem Schrebergarten in Heilbronn zu. Nach den Festnahmen begannen sie, die Strukturen des Drogenrings akribisch aufzudecken. Demnach wurden die Betäubungsmittel der Drogenhändler mit Autos aus dem Ausland nach Deutschland gebracht. Das Kokain wurde an der deutsch-niederländischen Grenze übernommen, das Marihuana stammte aus Spanien. Dem Vater eines der Drahtzieher der Bande wird zudem Geldwäsche vorgeworfen.

Update: Donnerstag, 17. Dezember 2020, 16.12 Uhr


Entscheidender Schlag der Heilbronner Ermittler gegen Drogenring

Nach einem Überfall im Januar in Güglingen-Frauenzimmern kam die Polizei in monatelanger Arbeit einer mehr als 30 Mitglieder umfassenden Bande auf die Spur.

Heilbronn/Güglingen. (pol/rl) Eine spektakuläre Wendung ergab sich nach langwierigen Ermittlungen dem Überfall im Januar in Güglingen-Frauenzimmern.

An dem besagten Dienstagabend versuchten mehrere Maskierte in ein Zweifamilienhaus in der Riedfurtstraße einzudringen. Nachdem es an der Gebäudeeingangstüre geklingelt und anschließend ein im Erdgeschoß wohnhafter 29-jähriger Familienvater die Tür geöffnet hatte, standen mindestens vier maskierte Personen im Eingangsbereich und forderten Einlass. Der junge Vater reagierte geistesgegenwärtig und versuchte die Tür zuzudrücken. Letztendlich gelang es dem Mann, die Eindringlinge mit Hilfe eines Besens zu vertreiben. 

Im Rahmen von weiteren Ermittlungen wurden Kriminalbeamte auf eine Wohnung im Obergeschoss desselben Gebäudes aufmerksam. In dieser Wohnung fanden sie schließlich circa 72 Kilogramm Marihuana und rund 260 Gramm Kokain. Der zu diesem Zeitpunkt 29-jährige Inhaber der Wohnung wurde festgenommen und sitzt seither in Haft. 

Im weiteren Verlauf der offenen und verdeckten Ermittlungen stellte sich heraus, dass eine Tätergruppierung Anfang Januar insgesamt circa 93 Kilogramm Marihuana und circa 260 Gramm Kokain im Gesamtwert von rund 315.000 Euro in der als Bunker genutzten Obergeschosswohnung in Frauenzimmern deponiert hatte. Dort waren die Betäubungsmittel weiterverarbeitet, verpackt und zum Teil bereits weiterveräußert worden. Ein paar Tage später, am 14. Januar, erfolgte der missglückte Überfall, bei dem es den maskierten Räubern nicht gelang, in das Gebäude einzudringen.

Ferner konnte im Rahmen weiterer Ermittlungen eine Hütte auf einem Gartengrundstück in Heilbronn-Sontheim ausgemacht werden, von der aus offensichtlich eine Vielzahl von Betäubungsmittelgeschäften abgewickelt wurden. Hierbei diente ein Gartengrundstück im Gewann "Hatzenstein" als Übergabeort von kiloweise portioniertem Marihuana. Am späten Abend des 19. Mai wurde der Schrebergarten durch Einsatzkräfte der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Heilbronn observiert und ein Mietwagen bei einer Anlieferung von Betäubungsmitteln beobachtet.

Bei dem anschließenden Zugriff der Polizeikräfte sollten sechs der auf dem Grundstück anwesenden Personen festgenommen werden. Beim Erkennen der Einsatzkräfte versuchten vier Männer zu flüchten. Zwei dieser Personen konnten nach einer kurzen Verfolgung festgenommen werden. Einem weiteren gelang es zunächst, in seinen unmittelbar neben der Gartenhütte geparkten VW Golf zu steigen und loszufahren.

Bei seiner spektakulären Flucht mit dem Auto überfuhr er, teilweise unter Gefährdung der sich zu Fuß nähernden Einsatzkräfte, mehrere angrenzende Gartengrundstücke mit starkem Baumbewuchs und kollidierte schlussendlich nach wenigen hundert Metern ungebremst mit einem Apfelbaum.

Bei dem Unfall wurde der Fahrer nicht verletzt, aber es entstand wirtschaftlicher Totalschaden an dem VW Golf. Zudem wurde ein ziviles Polizeifahrzeug beschädigt. Insgesamt entstand Sachschaden in Höhe von mindestens 10.000 Euro.

Die vierte Person konnte zunächst tatsächlich flüchten, wurde jedoch nach entsprechenden polizeilichen Ermittlungen am 3. Juni ebenfalls festgenommen. Noch im Verlauf des Polizeieinsatzes am 19. Mai näherte sich ein BMW mit drei Kunden, die ebenfalls festgenommen werden konnten. Nach der Festnahme des Unfallfahrers wurden das Grundstück, die Gartenhütte und die Fahrzeuge durchsucht. Hierbei konnten circa 6,8 Kilogramm Marihuana, mehrere Hieb- und Stichwaffen und knapp 28.000 Euro in bar sichergestellt werden.

Bei der Durchsuchung der Wohnungen der Festgenommenen wurde weiteres "Dealergeld" in Höhe von knapp 20.000 Euro festgestellt. Die durch die Staatsanwaltschaft Heilbronn beantragten Haftbefehle für sieben der festgenommenen Personen wurden am 20. Mai vom zuständigen Heilbronner Amtsgericht in Vollzug gesetzt.

Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde am 6. Juli die Ermittlungsgruppe "Tornado" durch die Kriminalpolizeidirektion Heilbronn eingerichtet, um die Strukturen des Drogenringes weiter aufzuklären.

Im Rahmen der dann erfolgten Ermittlungen wurden sowohl im nationalen als auch internationalen Austausch mit anderen Strafverfolgungsbehörden zusätzliche Erkenntnisse zur Tätergruppierung erlangt. Insbesondere gelangten die Ermittler dadurch in den Besitz von Kommunikation unter den Rauschgifthändlern.

Nach der Auswertung dieser umfangreichen und äußerst wertvollen Datensätze konnten weitere neue Erkenntnisse hinsichtlich des Umfangs der Betäubungsmittelgeschäfte und der Bandenstruktur gewonnen werden. Unter anderem wurde die Beschaffung erheblicher Drogenmengen erhellt. So konnte festgestellt werden, dass die Betäubungsmittel mittels Fahrzeugen aus dem europäischen Ausland nach Deutschland eingeführt wurden. Das Kokain wurde jeweils im deutsch-niederländischen Grenzbereich übernommen und anschließend durch Mitglieder oder Kuriere der Gruppierung in den Raum Heilbronn verbracht. Das Marihuana im oberen zweistelligen Kilogrammbereich wurde jeweils von Spanien nach Deutschland transportiert.

Am 14. und 15. Juli konnten die zu diesem Zeitpunkt im Bundesgebiet aufhältlichen Köpfe sowie weitere Mitglieder der Gruppierung durch die Heilbronner Ermittler festgenommen und wiederum erhebliche Mengen Rauschgift sichergestellt werden.

Zur Absicherung ihrer Betäubungsmittelgeschäfte und den hieraus resultierenden Erlösen sowie aufgrund von wiederkehrenden Auseinandersetzungen mit weiteren Angehörigen der Rauschgiftszene beschafften die führenden Köpfe des Drogenrings mehrere illegale Schusswaffen und forderten von ihren Tatgenossen auch vehement deren Einsatz. Der Umfang des nachweislich beschafften Waffenarsenals und der im Verlauf der Ermittlungen nachvollzogene rücksichtslose Umgang mit diesen Schusswaffen erstaunte selbst erfahrene und langjährige Rauschgiftermittler. So wurde beispielsweise eine Maschinenpistole des Typs "Uzi" illegal erworben und deren Einsatz im Falle eines polizeilichen Zugriffs thematisiert. Eine derartige Waffe unterliegt den Bestimmungen des Kriegswaffenkontrollgesetzes. Zur ebenfalls beabsichtigten Beschaffung mehrerer Sturmgewehre kam es letztendlich nicht.

Beispielhaft für die Skrupellosigkeit der Mitglieder der Gruppierung und den Umgang mit Waffen kann ein Ereignis angeführt werden, welches sich am frühen Nachmittag des 31. Mai im Ortskern von Walzbachtal-Wössingen ereignete. Nachdem es zwischen Mitgliedern der Heilbronner Bande und einem Abnehmer der Gruppierung zu Unstimmigkeiten gekommen war, im Rahmen derer es durch diesen auch zur Schussabgabe aus einer Schreckschusswaffe kam, eskalierte die Situation, und es kam seitens eines Mitglieds der Gruppierung unter anderem zur Abgabe mehrerer Schüsse aus einem mitgeführten "scharfen" Revolver auf den Rauschgiftkunden. Hierbei blieb es nur dem Zufall überlassen, dass niemand getötet wurde oder ernsthaft zu Schaden kam.

Bei der Überprüfung der angrenzenden Wohnhäuser konnte unter anderem im Hobbyraum eines Gebäudes ein Projektilteil aufgefunden werden. Der Revolver, der bei diesem als versuchtem Tötungsdelikt einzustufenden Ereignis benutzt wurde, konnte bei einer der zahlreichen Durchsuchungsmaßnahmen in der Folge sichergestellt werden. Die Schusswaffe wurde dabei in der Wohnung aufgefunden, in der die auch des vorbezeichneten versuchten Tötungsdelikts dringend tatverdächtigten Personen wohnten, darunter eine der Führungspersonen der Gruppierung. Ein kriminaltechnisches Gutachten bestätigte, dass eines der in Wössingen abgefeuerten und sichergestellten Projektile eindeutig dem aufgefundenen Revolver zugeordnet werden kann.

Durch die akribischen Ermittlungen und kriminaltechnischen Untersuchungen kann zwischenzeitlich hinreichend belegt werden, dass die Gruppierung neben den sichergestellten insgesamt circa 110 Kilogramm Marihuana und circa 740 Gramm Kokain spätestens seit Oktober 2019 mindestens weitere 2,6 Tonnen Marihuana und circa 30 Kilogramm Kokain bezogen und abgesetzt hat. Weiterhin konnten gefälschte Ausweisdokumente, drei illegale Schusswaffen mit mehreren hundert Schuss Munition des jeweiligen Kalibers, vier teilweise hochwertige Kraftfahrzeuge und Vermögensgegenstände sichergestellt werden. Der Wert des sichergestellten Bar- und Buchgelds beträgt rund 359.000 Euro.

Zudem befindet sich der 51-jährige Vater eines der führenden Köpfe der Bande ebenfalls in Untersuchungshaft. Ihm wird im Zusammenhang mit den Machenschaften der Gruppierung Geldwäsche in mehreren Fällen in Bezug auf einen Gesamtbetrag von über 300.000 Euro vorgeworfen.

Die organisierte Bande vertrieb die Betäubungsmittel im großen Stil im süddeutschen Raum, jedoch primär im Bereich Heilbronn, Stuttgart und Karlsruhe. Die Gruppierung verkaufte die Betäubungsmittel wiederum an Personen, welche eigenständige Handelsaktivitäten hiermit betrieben.

Bis zum heutigen Tag wurden durch die Ermittlungsgruppe "Tornado" des Polizeipräsidiums Heilbronn in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Heilbronn insgesamt 31 Haftbefehle gegen Tatverdächtige im Alter von 21 bis 62 Jahren erwirkt. Von diesen Personen befinden sich aktuell 28 in Untersuchungs- beziehungsweise Strafhaft, es handelt sich hierbei um deutsche, türkische, bosnische, kroatische, serbische, rumänische, italienische, russische, kasachische und US-amerikanische Staatsangehörige.

Ein 30-jähriges Mitglied der Bande, welches für eine Dauer von zwei Monaten im Bereich der unteren Ebene der Organisation tätig war, wurde bereits im Herbst vom Landgericht Heilbronn zu einer hohen einstelligen Freiheitsstrafe verurteilt.

Der hohe Ermittlungsaufwand hatte zur Folge, dass die Ermittlungsgruppe "Tornado" von anfangs vier auf zehn Beamte aufgestockt und deren enormer Einsatz letztendlich mit einem bis dato für das Polizeipräsidium Heilbronn einmaligen Ermittlungserfolg belohnt wurde. Bei zahlreichen Maßnahmen wurde die Ermittlungsgruppe durch Einsatzkräfte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Bereitschaftspolizeidirektion Bruchsal professionell unterstützt. Erfolgsentscheidend war jedoch nicht nur die akribische und beharrliche Arbeit der Heilbronner Ermittler, sondern auch das hervorragende internationale Zusammenwirken der beteiligten Strafverfolger.

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