An der Übergabe des Breitbandförderbescheids im Heilbronner Rathaus nahmen (v.l.) Stephan Hegemann (Breitbandbeauftragter der Stadt Heilbronn), Innenminister Thomas Strobl, die Landtagsabgeordneten Susanne Bay (Grüne) und Rainer Hinderer (SPD), sowie Oberbürgermeister Harry Mergel teil. Foto: Stadtarchiv Heilbronn/B. Kimmerle
Heilbronn. (rnz) Das Land unterstützt den Breitbandausbau in Heilbronn mit mehr als 2,5 Millionen Euro. Der Stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl übergab den Förderbescheid vor wenigen Tagen im Heilbronner Rathaus an Oberbürgermeister Harry Mergel. Mit der Förderung sollen nun alle "weißen Flecken" in Wohn- und Gewerbegebieten erschlossen werden, also alle Gebiete, die keine Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde haben. Diese "weißen Flecken" verteilen sich bislang nahezu über das gesamte Stadtgebiet.
Die Stadt Heilbronn nutzt die Kofinanzierung des Landes zur Bundesförderung. Damit übernehmen Land und Bund nun 90 Prozent der Ausbaukosten in Höhe von insgesamt 6,2 Millionen Euro, der Eigenanteil der Stadt beträgt dann noch 620.000 Euro. Um beim Ausbau keine Zeit zu verlieren, werden die bereits vorbereiteten Aufträge für Bau und Betrieb des Breitbandnetzes nun umgehend ausgeschrieben. Damit will die Stadt die im März 2019 vom Gemeinderat beschlossene Digitalisierungsstrategie konsequent vorantreiben.
Als "ganz entscheidend für die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Heilbronn", bezeichnete Innen- und Digitalisierungsminister Strobel den zügigen Breitbandausbau in seiner Heimatstadt. Es freue ihn sehr, "dass wir mit der Förderung die Heilbronnerinnen und Heilbronner unterstützen und die Entwicklung der Stadt zur Gigabit-City beschleunigen können", sagte er bei der Übergabe des Förderbescheides.
"Die Fördermittel sind ein weiterer wichtiger Baustein für den Breitbandausbau in Heilbronn", bekräftigte Oberbürgermeister Harry Mergel. "Ich bin froh, dass das Land unsere Stadt mit dieser Summe bei diesem elementaren Infrastrukturprojekt unterstützt. Wie wichtig schnelles Internet ist, hat wohl jeder von uns in den vergangenen Wochen erfahren, in denen die Digitalisierung in unserem Alltag viel Schwung bekommen hat."
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat das Land bereits insgesamt 234 Millionen Euro an Fördermitteln für knapp 300 Breitband-Ausbauprojekte gewährt – das sind sechsmal so viele Mittel wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. "Damit hält unser hohes Ausbautempo im ganzen Land weiter an. Bis 2021 werden wir insgesamt mehr als eine Milliarde Euro in die digitale Infrastruktur investieren. Und unsere Kommunen geben richtig Gas, um die Internetversorgung für ihre Bürgerinnen und Bürger, für Gewerbe, Schulen und Krankenhäuser wesentlich zu verbessern", hob Strobl hervor.
Die Zahl der Haushalte und gewerblichen Nutzer, die mit schnellem Internet vor allem über Glasfaser versorgt sind, ist in Baden-Württemberg 2019 weiter gestiegen. Rund 92 Prozent aller Haushalte verfügen inzwischen über einen Internetanschluss mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 20 Prozentpunkte im Vergleich zu Anfang 2016.