Ermittlungen gegen 21-Jährigen nach Öko-Katastrophe in Jagst

Wahrscheinlich war das Verbrennen von Abfall die Ursache für den Brand einer Mühle, die wiederum Ursache für die Verunreinigung der Jagst war.

08.04.2016 UPDATE: 08.04.2016 15:36 Uhr 29 Sekunden

Bis zu 285 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren im Sommer 2015 im Einsatz, um die Giftwelle in der Jagst zu verdünnen und damit auch den Neckar vor einem drohenden Fischsterben zu bewahren. Foto: Endres

Schöntal. (dpa/lsw) Nach dem verheerenden Chemieunfall an der Jagst ermittelt die Staatsanwaltschaft Ellwangen gegen einen 21-Jährigen wegen fahrlässiger Brandstiftung. Das Feuer der Mühle in Kirchberg im Kreis Schwäbisch Hall sei wahrscheinlich auf das Verbrennen von Abfällen und den dadurch verursachten Funkenflug zurückzuführen, teilte Staatsanwalt Jens Weise mit. Ob dem Beschuldigten ein Fahrlässigkeitsvorwurf zu machen sei, werde derzeit geprüft. Für die rechtliche Beurteilung seien auch die Ermittlungsergebnisse aus weiteren Verfahren wegen Gewässerverunreinigung relevant.

Es war die größte ökologische Katastrophe im Südwesten seit knapp 20 Jahren: Bei dem Mühlenbrand war am 23. August mit dem Löschwasser Ammoniumnitrat aus Düngemitteln in das Gewässer gespült worden. Eine 23 Kilometer lange Giftfahne schwamm zwei Wochen lang die enge Jagst hinunter. Tausende Fische verendeten.