Stadt hofft auf Namensergänzung "Unistadt"
Strobl soll helfen - Bedingungen müssen erfüllt werden

Davon träumen die Verantwortlichen: ein Ortsschild, das Heilbronn eindeutig als "Universitätsstadt" bezeichnet. Foto: Knittel/Heilbronn
Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Er wäre dankbar für "Geschlossenheit" bei der Abstimmung sagte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel bei der letzten Gemeinderatssitzung der Stadt und der Aufrufung des Tagesordnungspunktes "Namensergänzung Universitätsstadt". Diese Geschlossenheit bekam er bei einstimmiger Zustimmung. Damit war der erste Schritt getan auf dem Weg, Heilbronn zur "Universitätsstadt" zu machen, ganz offiziell, mit dem entsprechenden Zusatz auf den Ortsschildern. Den tragen im Lande bisher nur Mannheim, Tübingen, Ulm und Konstanz.
Um in diese Reihe aufzuschließen, muss man einiges an Bedingungen erfüllen - und das wird nicht leicht. Gemeindeordnung und Verwaltungsvorschriften regeln solche Namensvergaben, Fehlt zum Beispiel der historische Hintergrund, kann man den Titel nur erlangen "wenn ganz besondere Verhältnisse eine Hervorhebung vor den anderen Gemeinden rechtfertigen." Auf diesen Passus setzt man in Heilbronn: "Wir sind Pioniere mit einer bayrischen Uni im Land" sagt der OB.
Mergel verspricht sich davon dass der Aufschwung Heilbronns so auch nach außen dokumentiert wird, mit all den bekannten Versatzstücken seiner Rhetorik wie "dynamischste Stadt in Deutschland" oder der Stadt als kommendes Zentrum wissenschaftlich begleiteter Start-ups und Familienunternehmen.
Zur Erinnerung: Dank einer großen dreistelligen Millionensumme der Dieter-Schwarz-Stiftung konnte in Heilbronn ein Außencampus der Technischen Universität München angesiedelt werden.
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Diese TUM-Ansiedlung ist ein bisher einmaliger Vorgang, der auch in Stuttgart bei der Landesregierung nicht gerade auf Wohlwollen stieß, Ministerin Theresia Bauer, in den Jahren zuvor Dauergast der Stiftung, ward in letzter Zeit hier nicht mehr gesehen. Sie soll mit Heilbronn "hadern", heißt es aus Landtagskreisen. Und das könnte jetzt zum Problem werden, denn am Schluss wird nur mit einem Kabinettsbeschluss der Titel an Heilbronn vergeben.
Ob es da viel nutzt, dass mit Innenminister Thomas Strobl ein Heilbronner am Kabinettstisch sitzt? Die Heilbronner Hoffnungen jedenfalls ruhen auf ihm. "Wir brauchen Rückenwind", sagt Mergel dazu und will "offensive" Gespräche führen.



