Überschwemmungen

Mindestens 50 Tote bei Sturzfluten in Texas

Bei den schweren Überschwemmungen im US-Bundesstaat Texas werden immer mehr tote Kinder und Erwachsene geborgen. Die Suche nach Vermissten geht weiter.

06.07.2025 UPDATE: 06.07.2025 00:20 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Überschwemmungen in Texas
Die Schäden sind verheerend.

Kerrville (dpa) - Die Zahl der Todesfälle bei den Sturzfluten im US-Bundesstaat Texas ist nach Behördenangaben auf mindestens 50 gestiegen. Stand Samstagabend waren es in Kerr County demnach 15 Kinder und 28 Erwachsene, die noch nicht alle identifiziert waren. Zudem wurden in Burnet County 3 und in Travis County 4 weitere Tote gemeldet, wie mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf die regionale Verwaltung berichteten. In Kendall County starb demnach eine weitere Person. Zunächst war aber unklar, ob dieser Todesfall mit den Unwettern in Zusammenhang stand. Viele Kinder aus einem Sommercamp werden noch vermisst. Die Suche ging einen Tag nach Beginn der heftigen Überschwemmungen weiter.

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, rief für den heutigen Sonntag einen Tag des Gebetes in dem Bundesstaat aus. 

Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist unklar. Mehr als 850 Menschen wurden unverletzt gerettet, es gab acht Verletzte, wie es von den Behörden am Samstagvormittag hieß. Bewohner hatten sich auf Bäume gerettet, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden.

Überschwemmungen im Urlaubsgebiet

Das ländliche Gebiet im Süden der USA nutzten viele Amerikaner, um am verlängerten Wochenende an Flüssen zu campen. Die heftigen Überschwemmungen seit Freitagmorgen überraschten viele.

Trump: "Melania und ich beten"

US-Präsident Donald Trump postete am Samstagvormittag auf der Plattform Truth Social: "Melania und ich beten für alle Familien, die von dieser furchtbaren Tragödie betroffen sind." Und: "GOTT SEGNE DIE FAMILIEN, UND GOTT SEGNE TEXAS!" Heimatschutzministerin Kristi Noem kam nach Texas und versprach mehr Hilfe. 

Eltern in großer Sorge um ihre Kinder

Eltern von vermissten Kindern aus dem Sommercamp waren in großer Sorge. Das lokale Fernsehen blendete Fotos etwa eines Mädchens oder einer Familie ein, die vermisst werden.

Wegen des US-Unabhängigkeitstags am Freitag hätten zahlreiche Menschen in der Nähe des Guadalupe River im Kerr County gecampt, hieß es von den Behörden.

"Desaströse Sturzflut" überrascht Camper

Am frühen Freitagmorgen hatte es in dem Gebiet begonnen, heftig zu regnen. In der für Sommercamps beliebten Gegend ist es nach Behördenangaben nicht unüblich, dass Flüsse über die Ufer treten. Allerdings war die Dimension ungewöhnlich. Der Guadalupe River sei in den frühen Morgenstunden innerhalb kürzester Zeit um fast acht Meter angestiegen, sagte Vize-Gouverneur Dan Patrick. Die Rede war von einer "desaströsen Sturzflut". Viele fühlten sich an eine ähnliche Sturzflut in den 1980er Jahren zurückerinnert. Auch am Samstag regnete es.

Die Fluten zerstörten Infrastruktur, Strommasten fielen um. Viele Menschen in der Region hatten weiter keinen Strom.

Leichen in Autos gefunden

Zum Teil wurden die Leichen in Autos gefunden, die weggespült worden waren. Die Lage war unübersichtlich, es gab laut den Angaben keinen Strom und kein Internet. Fernsehbilder zeigten, wie Autos mitgerissen wurden, Bäume entwurzelt waren, Häuser unter Wasser standen.

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