Um die Kosten der neuen Trasse wurde gerungen

Strecke durch Bahnstadt war schließlich Heidelberger Wunsch

20.12.2019 UPDATE: 20.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

Leimen/Eppelheim. (fre) In die Kalkulation der Ausgleichssätze von 6,41 Euro beziehungsweise 6,47 Euro pro Nutzzugkilometer fließen eine Fülle von Einzelkosten. Tarifliche Lohnsteigerungen von über drei Prozent sind hier genauso enthalten wie geplante Neuanschaffungen von Straßenbahnen. Ausgehandelt wurden diese Ausgleichssätze von Vertretern der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), des Rhein-Neckar-Kreises sowie der betroffenen Städte, darunter auch Eppelheim und Leimen (siehe Artikel links).

Nach Worten der Leimener Bürgermeisterin Claudia Felden war ein strittiger Punkt die neue Bahntrasse durch die Heidelberger Bahnstadt. Die neue Trassenführung sei ein Wunsch der Stadt Heidelberg gewesen, weshalb nach vielmaligen Verhandlungsrunden lediglich jene Kosten in die Kalkulation einflossen, die für eine Sanierung der alten, außer Dienst gestellten Bahntrasse angefallen wäre.

Gerungen wurde Felden zufolge zudem um den für das gesamte RNV-Gebiet geplanten kreditfinanzierten Ankauf von 80 neuen Straßenbahnen zu einem Preis von 265 Millionen Euro. Da die Städte Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen als RNV-Gesellschafter für das gesamte Kreditvolumen bürgten, konnten hier günstigere Kreditzinsen von rund zwei Prozent erreicht werden. In der Umkehr lassen sich die Städte ihre Bürgschaft über eine etwa 1,1-prozentige Provision bezahlen, was ebenfalls in die Kalkulation einfließt.

Auch die Diskussion um den Heidelberger Betriebshof bleibt nicht außen vor. Planungskosten für einen Neubau fließen nicht in die Ausgleichssätze ein, wohl aber Sondermaßnahmen zur Erhaltung des bestehenden Betriebshofs in Heidelberg-Bergheim.

Interessant ist nicht zuletzt, dass auch eine Reihe von Investitionen schon Eingang in die Kalkulation der 2019er und 2020er Ausgleichssätze gefunden haben, obwohl mit der Realisierung noch nicht einmal ansatzweise begonnen wurde. Die Erneuerung der 23er Trasse zwischen dem Kurpfalz-Centrum und dem Friedhof in Leimen, die mit insgesamt 11,5 Millionen Euro veranschlagt wird, zählt hierzu genauso wie in Eppelheim die neue Endhaltestelle für die 22er Linie, wofür 2,05 Millionen Euro angesetzt sind.