Nur in Hessen gab’s "sturmfrei"

An den baden-württembergischen Schulen blieben aber auch bis zu 90 Prozent der Kinder zu Hause - Keine Klassenarbeiten

10.02.2020 UPDATE: 10.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Nur in Hessen gab’s "sturmfrei"

Tief "Sabine" hat auch den Alltag an den Schulen in der Region durcheinandergewirbelt. Unterricht fiel aus, Klassenarbeiten wurden verschoben. In den badischen Orten konnten die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind in die Schule schicken. Komplett "sturmfrei" gab es nur im hessischen Neckarsteinach.

Die Nachricht, dass der Unterricht an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Neckarsteinach ausfällt, hatte sich am Sonntagabend "wie ein Lauffeuer" verbreitet, erzählt Sekretärin Christina Ernst. Nur drei Grundschüler seien am Montag gekommen. "Die Lehrer waren da und haben die Kinder dann betreut", so Ernst. Die Hoffnungen einiger Schüler musste sie enttäuschen: "Manche haben angerufen und gefragt, ob der Unterricht die ganze Woche ausfällt." Ab Dienstag ist wieder der normale Betrieb angesagt.

An der Geschwister-Scholl-Schule in Leimens Stadtteil St. Ilgen waren am Montag über die Hälfte der Schüler daheim geblieben. "Gerade in den höheren Stufen war nur ein Drittel der Schüler da, in der Grundschule lag die Beteiligung deutlich höher", sagt Sekretärin Kirsten Walter. Wer da war, durfte seine Pause auch im Freien auf dem Hof verbringen. In der Werkrealschule fiel der Nachmittagsunterricht ab der siebten Klasse aufwärts aus.

Am Gymnasium Bammental blieben etwa drei Viertel der rund 700 Schüler zu Hause, wie Schulleiter Benedikt Mancini erzählt. "In manchen Klassen waren nur zwei bis drei Schüler anwesend", so Mancini. Deshalb wurden Klassen zusammengelegt und es wurde kein neuer Unterrichtsstoff behandelt. So wurde es auch am Max-Born-Gymnasium in Neckargemünd gehandhabt. Dort waren sogar nur etwa zehn Prozent der Schüler anwesend, wie Schulleiter Joachim Philipp berichtet. Nach der fünften Stunde war der Pflichtunterricht beendet, die Ganztagesbetreuung bis 16 Uhr wurde aufrecht erhalten. Auch an der Karl-Bühler-Gemeinschaftsschule in Meckesheim wurden Klassen zusammengelegt. Es waren etwas weniger als die Hälfte der Grundschüler anwesend, von den älteren Schülern war es "höchstens ein Viertel", so Schulleiter Christian Klapp. Sie durften gegen 10 Uhr nach Hause gehen – was auch die meisten getan hätten, so Klapp.

Am Eppelheimer Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium waren in manchen Klassen weniger als die Hälfte der Schüler anwesend, so Schulleiter Thomas Becker. Dennoch habe der Unterricht ganz normal stattgefunden. Die Gymnasiasten mussten in den großen Pausen aber drinnen bleiben. "Auf dem Schulhof sind viele Bäume – das wäre zu gefährlich gewesen." Am Sandhäuser Friedrich-Ebert-Gymnasium ist wegen des Sturms "keine einzige Unterrichtsstunde ausgefallen", wie Schulleiter Peter Schnitzler erklärt: "Das war heute ganz entspannt." Demnach hätten am Montag von den 800 Schülern "knapp über 100" gefehlt – manche davon seien aber auch krank gemeldet gewesen. An der Kurpfalzschule in Dossenheim blieben nur wenige Kinder wegen des Sturms zu Hause. Dafür waren laut Schulleiterin Anne Sikora 38 der 199 Schüler krank gemeldet, die meisten davon wegen grippaler Infekte. (aham/bmi/cm/luw)