HINTERGRUND Wasserstoff

28.09.2020 UPDATE: 28.09.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden
12-Zylinder Spezial-Wasserstoffmotor im Museum Autovision in Altlußheim. Bild: Lenhardt

Der Stoff: Wasserstoff kommt im Universum im Überfluss vor. Es ist mit rund 75 Prozent der kosmischen Gesamtmasse das am häufigsten auftretende chemische Element. Auf der Erde allerdings ist das reine Gas nicht zu finden. Es ist so leicht, dass sogar die irdische Schwerkraft es nicht festhalten kann. Doch in der Verbindung mit Sauerstoff in Form von Wasser (H2O) ist es praktisch allgegenwärtig.

Die Energie: Mit Hilfe von Elektrolyse lassen sich die beiden Elemente leicht trennen und isolieren. Mit Strom kann man Wasserstoff und Sauerstoff aus Wasser gewinnen. Wenn die Energie für den genutzten Strom aus Sonnenenergie stammt, reduzieren sich Energieeffizienz-Berechnungen nur noch auf die Kosten. Wie viel Prozent der für die Elektrolyse eingesetzten Sonnenenergie letztlich beim Wasserstoffeinsatz im Verbrennungsmotor genutzt wird, ist dagegen ohne Belang. Denn die Menge der Sonnenenergie, die uns global betrachtet für einen beinahe unendlich langen Zeitraum (Lebensdauer der Sonne) kostenlos 24 Stunden täglich an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung steht, übersteigt bei Weitem den Energieverbrauch der gesamten Menschheit.

Der Ausstoß: Bei der Verbrennung von Wasserstoff mit Sauerstoff – egal ob "kalt" in der Brennstoffzelle oder "heiß" in einem Motor – entsteht am Auspuff nur Wasserdampf. Und ein verschwindend kleiner, praktisch zu vernachlässigender Anteil an Stickoxid (NOx), weil jeder Verbrennermotor auch kleine Mengen an Öl, das zur Schmierung nötig ist, mit verbrennt.

Die Flüchtigkeit: Ein Grund, warum es der Wasserstoff bisher nicht geschafft hat, als Energieträger eine wichtige Rolle zu spielen, ist seine Flüchtigkeit. Denn das chemische Element Wasserstoff ist das kleinste im Periodensystem. Wasserstoff besteht aus einem Proton im Atomkern und einem Elektron, das drum herum kreist. Das macht das Element sehr flüchtig und es kann sogar stabile Stahlwände wie ein Sieb durchdringen. Das wiederum macht seine Lagerung und Speicherung schwierig. Doch mit neuen Materialien auf Karbonfasergrundlage konnte das Problem der Dichtigkeit und der Druckfestigkeit gelöst werden.