Hintergrund Wallfahrt Leutershausen

14.08.2020 UPDATE: 16.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Wie die Besucher diese ganz besondere Wallfahrtsmesse erlebten

Bedingt durch die verschiedenen Einschränkungen im Ablauf der Gottesdienste war es ein außergewöhnliches "Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel", das am Samstag in Leutershausen begangen wurde. Trotzdem waren die Besucher der abendlichen Wallfahrtsmesse froh darüber, dass es überhaupt eine Wallfahrt zur Schwarzen Madonna gegeben hatte. Die RNZ hörte sich bei ihnen um.

Johannes Regenbrecht aus Bensheim empfand ebenso Freude über die Wallfahrt, bedauerte allerdings, dass die abschließende Lichterprozession nicht stattfand. Etwas Gutes konnte er der Begrenzung der Teilnehmerzahl am abendlichen Gottesdienst aber abgewinnen. "So ist die Luft besser in der Kirche", fand er. Denn seit vielen Jahren kommt er zu Mariä Himmelfahrt nach Leutershausen und weiß, dass bei sommerlichen Temperaturen und voll besetzter Kirche, die Luft darin etwas stickig werden kann.

"Es ist richtig, dass die Wallfahrt stattfindet", betonte Martin Heinz aus Heddesheim angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das gesellschaftliche Leben. Jedoch bedauerte auch er, der seit 45 Jahren zu Mariä Himmelfahrt nach Leutershausen kommt, dass die Lichterprozession ausfiel. Zudem wirkte die Atmosphäre des Festes durch die geringe Zahl der Gottesdienstbesucher auf ihn etwas befremdlich. "Sonst kommen alleine aus Heddesheim 30 bis 40 Gläubige, heute bin alleine da", berichtete Heinz.

"Mehr kann man nicht machen", waren drei Gottesdienstbesucherinnen aus Leutershausen der Ansicht, dass die derzeitigen Bedingungen nicht mehr zuließen. Schade fanden sie es nur, dass das Glockengeläut bei der Predigt von Pfarrer Stephan Sailer und bei dem abschließenden Lied eingesetzt hatte und so die Stimmung störte. "Es fehlte was", stellte schließlich eine weitere Gottesdienstbesucherin aus Leutershausen fest.

"Schön war das", erhielt dagegen die Kapelle AM Lob von einer Besucherin des Gottesdienstes. "Es war aber ungewohnt", beschrieb der Vorsitzende der Kapelle AM, Josef Zorn, die musikalische Begleitung des Gottesdienstes von außerhalb der Kirche. Er war jedoch froh darüber, dass die Musiker überhaupt wieder spielen konnten. Monatelang konnten nicht einmal Proben stattfinden. Im Vorfeld des Gottesdienstes hatte die Kapelle jedoch die Möglichkeit, auf dem Platz rund um die Kirche einige Probenstunden einzulegen. (ze)