Hintergrund SAS II

25.05.2020 UPDATE: 25.05.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden

Die Krise als Chance

In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich beim Softwareunternehmen SAS nicht nur das Arbeitsumfeld verändert. Auch die Aufgaben sind zum Teil neu. "Wir haben unser Angebot sehr kreativ erweitert", sagt Annette Green, die das Geschäft von SAS im deutschsprachigen Raum führt. Unter anderem mit verschiedenen Dienstleistungen, die die Kunden dabei unterstützen können, gut durch die Krise zu kommen. So habe SAS etwa einem Lebensmittelkonzern geholfen, kurzfristige Probleme in den Lieferketten zu lösen.

Auch an anderen Stellen bringt sich das Softwareunternehmen in der Krise ein. So hat SAS in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) ein Register ausgebaut, dass in Echtzeit einen genauen Überblick darüber ermöglicht, wie viele Intensiv-Betten und Beatmungsgeräte frei oder belegt. Dabei habe es besonder schnell gehen müssen, so Green. 30 Consultants und Programmierer haben zu den Spitzenzeiten bis Mitte April an dem Projekt gearbeitet - 24 Stunden, 7 Tage die Woche, sagt Annette Green. "Das Virus wartet nicht, bis ein Projekt fertig ist."

Aktuell haben SAS und das Münchner Softwareunternehmen Climedo Health für das Bundesgesundheitsministerium ein Symptom-Tagebuch für COVID19-Kontaktpersonen entwickelt: Auf einer Internet-Plattform können Bürger, die sich in häuslicher Isolation befinden, ihren Gesundheitszustand eintragen. Die tägliche telefonische Nachfrage der Gesundheitsämter wird damit überflüssig.

Bei solchen Projekten sehe man, "dass SAS seinen Kunden wirklich helfe kann", erklärt Annette Green.

Das normale Geschäft sei zu Beginn der Krise im selben Umfang weitergegangen, so Green. Am Anfang seien auch noch Geschäfte, auch große, abgeschlossen worden. Was bereits angestoßen worden sei, laufe weiter. Anders sieht es Green zufolge bei neuen Projekten aus. Die Abschlüsse seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück gegangen.

Mittel- und langfristig ist Green dennoch zuversichtlich: Manche Firmen hätten in der Krise festgestellt, dass ihre Geschäftsprozesse noch nicht gut angepasst seien an die digitale Welt. "Die Unternehmen haben gemerkt, dass sie in diesem Bereich mehr investieren müssen und dass manche Prozesse automatisiert besser laufen", meint Green. Das kann SAS zugute kommen. (kla)