Hintergrund Sandhausen Schule

22.11.2021 UPDATE: 22.11.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden

Räte reagierten teils erschrocken auf Berichte von Pädagogen

Für die Arbeit des "Friedrichstift" gab es in der jüngsten Gemeinderatssitzung Lob von allen Seiten. Doch einige Räte reagierten auch erschrocken auf die Berichte unter anderem von Bereichsleiterin Melanie Rauth-Kästel; letztere meldete sich dazu abschließend noch einmal zu Wort:

> Michael Herzog (CDU) erklärte, dass in der heutigen Gesellschaft Schulsozialarbeit "kaum mehr wegzudenken" sei. Auch der offenen Jugendarbeit sprach er eine "enorme Bedeutung" zu: "Gerade für Jugendliche, denen es vielleicht nicht so gut geht und die auch pandemiebedingt ,verwahrlosen’, kann man schon fast sagen".

> Thorsten Krämer (SPD) fühlte sich an eine Zeit erinnert, in der er selbst noch in der Schulsozialarbeit tätig gewesen sei. Er berichtete vom "Irrglauben" einiger, dass Schulsozialarbeit die Hilfsmaßnahmen der Jugendämter reduzieren könne. Das Gegenteil sei jedoch manchmal der Fall. "Sehr froh" sei er darüber, dass sich in Sandhausen Schulen, Friedrichstift und Jugendamt auf Augenhöhe begegneten.

> Ralf Lauterbach (GAL) zeigte sich "ein bisschen erschrocken" über Rauth-Kästels Darstellung eines "etwas düsteren Szenarios" bezüglich der überlasteten Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Zudem habe er gedacht, "dass Sandhausen jetzt nicht zwingend eine Problemgemeinde ist und wir hier eine Struktur haben, in der relativ viele Gutverdiener beheimatet sind".

> Heidi Seeger (FDP) war "begeistert" über die vielseitigen Leistungen und das Engagement der Schulsozialarbeit. Bei ihrem eigenen Enkel im Grundschulalter habe sie gerade wieder etwas gesehen, das davon zeuge: "In seinem Hausaufgabenheft stehen auch die Kontaktdaten der Schulsozialarbeit – das gab’s bei uns früher nicht..."

> Melanie Rauth-Kästel (Friedrichstift) bedankte sich für die Rückmeldungen, wenngleich sie niemanden habe "schockieren" wollen. Zudem gab sie zu bedenken: "Die Bewältigung der Folgen der Pandemie hat momentan eigentlich nichts mit sozialen Schichten zu tun, das trifft alle."