Hintergrund Pille

07.02.2019 UPDATE: 08.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden

Pille ist nicht gleich Pille

Verhütung ist auch Vertrauenssache. Deshalb sollte sich jede Frau, die hormonell verhüten will, gut informieren, am besten beim Frauenarzt.

Welche Arten der hormonellen Verhütung sind auf dem Markt? Die Pille, der Vaginalring, das Verhütungspflaster, das Implantat und die Dreimonatsspritze gehören zu den hormonellen Verhütungsmitteln.

Welche Pillenarten gibt es? Die verschiedenen Präparate unterscheiden sich in Ein-, Zwei- oder Dreiphasen-Präparate sowie Minipille. Sie werden auch Kombinationspräparate genannt, weil sie zwei Hormone, nämlich Östrogen und Gestagen enthalten. Allein die Minipille enthält nur Gestagen. Außerdem unterscheidet man zwischen vier Pillengenerationen - je nach Zeitpunkt der Markteinführung. Die erste Generation der Pille enthielt noch sehr große Mengen an Östrogen und das Gestagen Norethisteron. Sie spielt heute in dieser Zusammensetzung keine Rolle mehr. Im Handel sind heute nur noch Mikropillen mit einer deutlich geringeren Menge Östrogen und dem Gestagen Norethisteron. Nach der allerersten Pille folgten nur noch Präparate mit deutlich reduzierten Östrogenmengen, die mit dem Gestagen Levonorgestrel kombiniert wurden. Die jüngsten Antibabypillen enthalten neu entwickelte Gestagene, beispielsweise Gestoden oder Desogestrel bei den Pillen der dritten Generation und Drospirenon (vierte Generation).

Welche schwerwiegenden Nebenwirkungen sind bekannt? Die Kombi-Pille, der Vaginalring und das Verhütungspflaster erhöhen das Risiko leicht, eine Thrombose (Bildung eines Pfropfens in einem Blutgefäß), einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu bekommen. Präparate der dritten und vierten Generation haben ein größeres Risiko für die Bildung von Thrombosen als Pillen der zweiten Generation - vor allem für junge Frauen, die rauchen und Übergewicht haben. Das Thrombose-Risiko ist bei Pillen mit den Gestagenen Desogestrel, Gestoden und Drosperinon fast doppelt so hoch wie bei Pillen mit Levonorgestrel. Kombinierte hormonelle Methoden wirken sich unterschiedlich auf Krebserkrankungen aus. Das Risiko für Krebs der Eierstöcke und der Gebärmutter-Schleimhaut sinkt. Dagegen erhöht sich leicht das Risiko für Brustkrebs und Gebärmutterhals-Krebs, wenn mehr als fünf Jahre mit kombinierten Hormonen verhütet wird. Nach dem Absetzen gleicht sich das Risiko innerhalb von wenigen Jahren wieder aus.

Info:  www.aok.de/faktenboxen