Hintergrund - Oskar Zimmermann

06.06.2019 UPDATE: 06.06.2019 06:00 Uhr 41 Sekunden

Oskar Zimmermann wurde am 7. Juni 1918 in Dossenheim geboren. Sein Vater hielt mit schwerer Arbeit als Taglöhner die sechsköpfige Familie über Wasser. Auf eine Lehre bei der Degussa folgten zunächst Arbeitsdienst und Westwallbau, dann der Krieg in Frankreich, Griechenland, Nordafrika und Russland. Das Kriegsende erlebte er in Salzburg, wohin er als Stabsfeldwebel den Reichsmusikzug der Hitlerjugend vor den Russen in Sicherheit gebracht hatte. Der US-General Patton erkannte das Organisationstalent von Oskar Zimmermann und machte ihn zum Kommandanten eines Durchgangslagers für Flüchtlinge, versprengte Landser und KZ-Flüchtlinge.

Zurück in der Heimat, war Oskar Zimmermann dabei, als die Amerikaner am 5. September 1945 an Theodor Heuss, Hermann Knorr und Rudolf Agricola die Lizenz zur Herausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung übergaben. Die RNZ ließ ihn seither nicht mehr los. Er arbeitete bei ihr im Vertrieb, schrieb Berichte, schoss Fotos rund um Heidelberg.

Der SPD trat Oskar Zimmermann 1946 bei. Er vertrat sie 27 Jahre im Gemeinderat bis 1989, im Ortsverein übernahm er auch als Vorsitzender Verantwortung. Als Mitbegründer der Partnerschaft mit Le Grau du Roi setzte er sich für die deutsch-französische Aussöhnung ein. Er starb am 20. November 2007 im Alter von 88 Jahren.