Hintergrund Mönche Kloster Neuburg

11.06.2021 UPDATE: 11.06.2021 06:00 Uhr 50 Sekunden

> Mönche in Neuburg gibt es erstmals im Jahr 1130. Das neugegründete Kloster ist damals nicht eigenständig, sondern abhängig von der Mutterabtei in Lorsch, wo die Regel des heiligen Benedikt (480-547) gilt. Ob an gleicher Stelle zuvor schon eine Burg stand, ist nicht sicher belegt.

1195 kommen Nonnen, und Neuburg wird zur Zisterzienserabtei – und floriert: Das Kloster wächst, man baut eifrig. Doch das schlägt auf die Finanzen und so dürfen ab 1360 nur noch 20 Nonnen dort leben. Auch moralisch geht es bergab: Um die Wende zum 15. Jahrhundert wird von Totschlägen innerhalb der Klostermauern berichtet, und die Heidelberger beklagen das sittenlose, weltliche Benehmen der Nonnen.

Mit der Reformation endet um 1572 das klösterliche Leben vorerst: Neuburg wird zum Landhaus des Kurfürsten. Ab dem 17. Jahrhundert geht es dann ständig hin und her: Mal gehört Neuburg den Jesuiten, mal dient es als evangelisches adeliges Fräuleinstift, immer wieder wechseln Besitzer und Nutzung der Klosteranlage.

Im Jahr 1825 beginnt die romantische Phase Neuburgs: Goethe-Freund Fritz Schlosser macht das Anwesen zu seinem Sommersitz. Damit wird Neuburg für 100 Jahre zum Treffpunkt von berühmten Literaten, Musikern und Kunstfreunden.

1926 kommen die Benediktiner zurück: Die Erzabtei Beuron kauft Stift Neuburg und macht es – nach 800 Jahren – wieder zum Benediktinerkloster. Schon zwei Jahre später wird es selbstständige Abtei innerhalb des Klosterverbands der Beuroner Kongregation – das ist bis heute so. rie