Hintergrund Mobilitätspakt Rhein-Neckar

11.07.2021 UPDATE: 11.07.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

> Vier Arbeitsgruppen sollen dafür sorgen, dass es beim Mobilitätspakt nicht nur bei Absichtserklärungen bleibt. Diese sind:

> Öffentlicher Nahverkehr: Straßenbahnen, Busse, Park-and-Ride-Plätze: Die Arbeitsgruppe unter Führung des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) soll sich darum kümmern, mehr Menschen vom Umstieg zu begeistern, womit sich Schadstoff- und Lärm-Emissionen senken lassen.

> Verkehrsmanagement: Kernraum sind die Autobahnen A 6 und A 61. Die vom rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium geleitete Arbeitsgruppe soll intelligente Lenkungssysteme für den schnellsten Weg durch die Region aufzeigen – kompatibel zum System, das die Stadt Ludwigshafen einführt. Auto- und Lkw-Fahrer werden frühzeitig informiert, welche Strecken sie je nach Verkehrslage meiden sollen. Auch die Autobahn GmbH ist eingebunden.

> Pendler- und Güterverkehre: Die BASF ist bereits mit gutem Beispiel vorangegangen: Der Chemiekonzern bietet seinen Mitarbeitern seit 2020 ein Jobticket an, das eine vergünstige Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ermöglicht. Dadurch könnten bis zu 30.000 Pendler auf Busse und Bahnen umsteigen. Die von den Industrie- und Handelskammern (IHK) Rhein-Neckar und Pfalz geführte Gruppe soll weitere Unternehmen von einem neuen Mobilitätsmanagement überzeugen. Weitere Aufgaben sind innovative Lösungen für Güter- und Logistikverkehre.

> Regionale Mobilitätsaufgaben: Der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) will laut ihrem Vorsitzenden Stefan Dallinger bis Jahresende sämtliche Daten über die Verkehrsströme sammeln und bündeln. Im nächsten Jahr sollen dann die ersten grenzüberschreitenden Modelle mit Schwerpunkt auf Mannheim und Ludwigshafen gerechnet werden. Die Experten lassen zum Beispiel auch Forderungen nach einer dritten Rheinquerung mit einfließen. Aber auch die Baustellenkoordination ist in dieser Arbeitsgruppe angesiedelt. Ihr Mindestziel: Das Schlimmste verhindern. Das Gremium erarbeitet zudem ein Konzept zur Vermeidung von CO2.

> Zehn-Punkte-Plan: Die Arbeitsgruppen tauschen sich regelmäßig aus und berichten einem Steuerkreis, der einmal im Jahr tagt und strategische Entscheidungen trifft. Die Ergebnisse und Maßnahmen werden regelmäßig ausgewertet. Ein Zehn-Punkte-Plan für die nächsten eineinhalb Jahre soll zeigen, dass die Probleme schnell und konkret angegangen werden und die Arbeit des Mobilitätspakts nachprüfbar bleibt.

> Unterzeichner: Verkehrsminister der drei Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, die Oberbürgermeister von Mannheim und Ludwigshafen, die BASF als größter Arbeitgeber der Region, die Industrie- und Handelskammern Rhein-Neckar und Pfalz, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN).

> Vorbild: Der Mobilitätspakt orientiert sich an dem für die Region Walldorf/Wiesloch. Dieser wird von Dallinger als Erfolgsmodell bezeichnet, da nach knapp zwei Jahren bereits etwa ein Drittel der 100 definierten Maßnahmen umgesetzt worden ist. (alb)